Berlin. Eine neue Studie der Volkswirte der Investitionsbank Berlin (IBB) zeigt: Das Berliner Gewerbe setzt stärker auf E-Mobilität als die privaten Verbraucher. Mit 75.379 E-Autos sind 6,1 Prozent der 1,23 Millionen PKW in Berlin elektrisch unterwegs – bei gewerblichen Fahrzeugen mit 39.616 sogar 21,9 Prozent.
Noch trägt der Verkehrssektor aber zu wenig zum Erreichen der Klimaziele bei. Die CO₂-Emissionen des Berliner Verkehrssektors lagen 2023 bei 3,9 Millionen Tonnen und betrugen 53,1 Prozent der Gesamtemissionen. Gegenüber 1990 konnte nur eine Reduktion von 8,7 Prozent erreicht werden, während die Gesamtemissionen der Stadt fast halbiert wurden. Insbesondere der Straßenverkehr zeigt mit einem Anstieg von 3,9 Prozent seit 1990 einen gegenläufigen Trend. Dem Hochlauf der Elektromobilität kommt deshalb bei der Reduktion von CO₂-Emissionen eine entscheidende Rolle zu.
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur in Berlin hat in den vergangenen Jahren bereits deutlich zugelegt: Von 61 Ladeeinrichtungen im Jahr 2015 auf 3.564 im dritten Quartal 2025 – ausgestattet mit insgesamt 5.976 Ladepunkten. Besonders der Anteil von Schnellladeeinrichtungen steigt, inzwischen verfügen 14,4 Prozent der Ladesäulen über Ladeleistungen oberhalb von 50kW.
Im Durchschnitt der letzten vier Jahre wurden jährlich rund 68.000 Fahrzeuge in Berlin neu zugelassen. Der Anteil elektrischer Fahrzeuge entwickelt sich dabei positiv: 2022 erreichten die Neuzulassungen mit 19.823 (29,9 Prozent) den bisherigen Höchstwert, da sowohl batterieelektrische Fahrzeuge als auch Plug-in-Hybride großzügig gefördert wurden. 2024 sank die Zahl bei Auslaufen der Bundesförderung auf 14.856, was einem Anteil von 23,6 Prozent an den Neuzulassungen entsprach. Im laufenden Jahr 2025 steigt der Anteil wieder kontinuierlich: Im Durchschnitt liegt er bis Juli bereits bei 30,5 %. Diese Entwicklung verdeutlicht die Marktdynamik und die hohe Bedeutung verlässlicher Förder- und Rahmenbedingungen, so die Volkswirte der IBB.