Samstag, Juli 12, 2025

Rückschlag für Solarindustrie

Potsdam. Die Glasmanufaktur Brandenburg GmbH in Tschernitz (GMB) hat einen Insolvenzantrag gestellt. Die GMB befand sich aufgrund des großen internationalen Preisdrucks bei Solarglas und wirtschaftlicher Schwierigkeiten schon seit längerem in Kurzarbeit.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller bedauert die Entwicklung: „Es sind letztlich die Rahmenbedingungen in Europa, die dazu führen, dass der letzte europäische Solarglashersteller Insolvenz beantragt hat. Damit läuft die EU sehenden Auges in eine Abhängigkeit von chinesischen Produkten. Das ist eine bedenkliche Entwicklung und mit Blick auf den besonders sensiblen Bereich der Energiegewinnung fahrlässig. Das ist umso bedauerlicher, da das Produkt zu den hochwertigsten am Weltmarkt zählte. Auch deshalb hat das Land Brandenburg die Glasmanufaktur in Tschernitz gefördert, u.a. aus GRW-Mitteln.“

Vor diesem Hintergrund hat das Wirtschaftsministerium gemeinsam mit dem Betriebsrat von GMB, der Geschäftsführung des Unternehmens, der Wirtschaftsförderung Brandenburg, dem Landkreis Spree-Neiße und dem Amt Döbern-Land verschiedene Unterstützungsangebote diskutiert und Initiativen zum Erhalt des Standortes ergriffen.

Dazu zählten politische Initiativen zur Senkung der Energiepreise sowie Angebote zum Umgang mit den Kosten für die Kurzarbeit. Bereits im Februar dieses Jahres hatte sich Minister Keller schriftlich an die Bundesregierung und an den EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič gewandt. Darin setzte er sich zum Schutz der heimischen Solarglasindustrie für einen Resilienzbonus sowie eine Verlängerung der Antidumping- und Antisubventionsmaßnahmen der EU zum Schutz vor den durch Subventionen gestützte chinesische Importen ein. Ähnliche Schreiben gab es bereits im Jahr 2024 vom damaligen Wirtschaftsminister Prof. Dr. Steinbach.

Harald Altekrüger, Landrat des Landkreises Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa, betonte:„Es ist schwer vorstellbar, dass die Glasindustrie vollständig aus der Lausitz verschwindet. Alle Bemühungen, diesen wertvollen Industriezweig zu erhalten, waren nicht erfolgreich. Das ist für die Beschäftigten und die ganze Region ein schwerer Schlag. Wir werden mit allen Akteuren zusammenarbeiten, um die Betroffenen in dieser schwierigen Phase zu unterstützen.“

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