Samstag, Juli 12, 2025

Schock für die Ost-Chemie

Magdeburg/Dresden. Der US-Chemiekonzern Dow will zwei Chemieanlagen in Mitteldeutschland – in Schkopau (Sachsen-Anhalt) und Böhlen (Sachsen) – bis Ende 2027 zu schließen. 

Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze erklärt hierzu, dass das Land bereits seit Monaten gemeinsam mit dem Unternehmen und auf Bundesebene aktiv sei, um Lösungen zu finden. Ziel sei es, die Standorte zu stärken, Arbeitsplätze zu sichern und die chemische Industrie zu entlasten.

Minister Sven Schulze: „Die Entwicklung bei Dow hat sich bereits seit längerer Zeit angedeutet. Etwa ein Drittel der rund 550 betroffenen Dow-Beschäftigten arbeitet am Standort Schkopau. Deshalb haben wir als Land Sachsen-Anhalt frühzeitig reagiert. Nachdem wir vor einigen Monaten von Dow über die Situation informiert worden sind, haben wir gemeinsam mit dem Unternehmen eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, größere Teile der Chemiestandorte zu sichern und damit Arbeitsplätze in der Region zu erhalten. Daran arbeiten wir weiter. Grundsätzlich steht die Chemieindustrie in Deutschland und Europa vor großen Herausforderungen. Hohe Energiepreise und der zunehmende internationale Wettbewerbsdruck setzen die Branche massiv unter Druck. Das wirkt sich auch auf Standorte in Sachsen-Anhalt aus. Wir nehmen die Situation sehr ernst. Aus diesem Grund setzen wir uns als Land Sachsen-Anhalt bereits aktiv dafür ein, dass die chemische Industrie die Unterstützung bekommt, die sie dringend braucht.“

Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter bedauerte die Entscheidung von Dow ebenfalls: „Wir nehmen die Entscheidung von Dow, den Cracker in Böhlen über 2027 hinaus nicht weiterzubetreiben, mit großem Bedauern zur Kenntnis. Die Sächsische Staatsregierung steht bereits seit Wochen in intensivem Austausch mit den Geschäftsführungen der Dow Mitteldeutschland und der Dow Deutschland, Betriebsvertretungen und kommunalen Partnern. In den Gesprächen erarbeiten wir gemeinsam Ideen und Ansätze, um den Chemiestandort Böhlen-Lippendorf mit neuen Investitionen und neuen Produkten zu erhalten. Als Freistaat werden wir diesen Prozess mit unseren Möglichkeiten kraftvoll und aktiv unterstützen.

Trotz aller Schwierigkeiten ist für mich klar: Die Region bleibt ein Treiber für Transformation und Innovation der chemischen Industrie. Sie ist maßgeblich beim Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes berücksichtigt und wird künftig mit dem im Aufbau befindlichen Großforschungszentrum CTC (Center for the Transformation of Chemistry) die Wertschöpfung von morgen prägen und neue Zukunftsperspektiven schaffen.
Wir fordern den Konzern auf, weiterhin für die soziale Absicherung der betroffenen Mitarbeiter zu sorgen. Wir sind zuversichtlich, dass Dow die betroffenen Kollegen gezielt unterstützt mit guter Perspektive.“

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