Schwedt. Die Ölraffinerie PCK Schwedt hat eine Ausnahmegenehmigung für einen teilweise erhöhten Schadstoff-Ausstoß erhalten. Dies teilte das Unternehmen mit. Bei den Ausstößen geht es um die Schwefeldioxid-Emissionen der Raffinerie.
Die Anlagen der PCK Raffinerie sind ursprünglich auf russisches Rohöl ausgerichtet und optimiert. Es besteht eine eingeschränkte Flexibilität hinsichtlich des Schwefelgehaltes im Rohöl. Mit dem von deutscher Seite angekündigten Verzicht auf russische Rohölimporte bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit, wies PCK bereits im Juni 2022 Politik und Behörden auf mögliche Überschreitungen der genehmigten Emissionsgrenzwerte hin. Mit der ausschließlichen Verarbeitung von alternativen Rohölen ab dem 1. Januar 2023 sind die Einschränkungen offenkundig geworden.
Die Ausnahmegenehmigung ist bis zum 31. Dezember 2027 befristet. Bis zu diesem Zeitpunkt sind technologische Änderungen in den Schwefelgewinnungsanlagen (Claus-Anlagen) der Raffinerie umzusetzen. Diese Umbaumaßnahmen sind notwendig, um sich
den veränderten Bedingungen durch die Verarbeitung verschiedener Rohöle, insbesondere den schwankenden Schwefel- und Stickstoffgehalten, anzupassen. Die Planungen für die Anpassungen der Claus-Anlagen wurden beschleunigt. Mittlerweile ist das Projekt in der Umsetzungsphase.
Ohne die Ausnahmezulassung gebe es ein hohes Risiko für die Überlebensfähigkeit oder Konkurrenzfähigkeit des Raffinerie-Standortes, heißt es in der Genehmigung.
Unabhängig davon setzt PCK nach eigenen Angabem alles daran, den Ausstoß so gering wie möglich zu halten. Die kontinuierlichen Immissionsmessungen über die Luftgütemessstationen in der Stadt Schwedt sowie der polnischen Hauptinspektion für Umweltschutz in Widuchowa zeigen, dass die dort gemessenen Werte über das ganze Jahr hinweg deutlich unter den gültigen SO2-Immissionsgrenzwerten liegen.