Rostock. Wie Mecklenburg-Vorpommerns größter regionaler Netzbetreiber mitteilt, wurde bedingt durch den rasanten Anstieg der Produktion von Erneuerbaren Energien die für eine sichere Stromversorgung im Bundesland notwendige Hochspannungstrasse zwischen dem Umspannwerk Rostock Schutow und Güstrow erneuert. Die alte Leitung war seit 1954 in Betrieb. Damals wurden Stromtrassen ausschließlich aus Gründen der Versorgung geplant und gebaut. Die Energiewende erfordert nun aber eine Neuausrichtung des Leitungssystems.
In der Küstenregion sind große Erzeugungskapazitäten zur Nutzung der Windenergie entstanden. Dies ist der entscheidende Grund für den Ersatzbau zwischen Rostock-Schutow und Güstrow. Die in der Küstenregion erzeugten Strommengen übersteigen den regionalen Bedarf um ein Vielfaches. Die bestehende Leitung Rostock-Güstrow war seit einiger Zeit komplett ausgelastet und der Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung schreitet weiter voran.
Der an der Küste erzeugte Grünstrom wird über die neue sogenannte Hochstromleitung, die eine ca. dreieinhalbfache Übertragungskapazität besitzt, zum Netzverküpfungspunkt der 50Hertz nach Güstrow transportiert. Von dort geht es über das nationale Verteilnetz in die energiehungrigen Ballungsgebiete in West- und Süddeutschland.
Für das neue Leitungssystem wurden 159 Maste neu errichtet, 436 Kilometer Leiterseil gespannt und 2.200 Isolatoren verbaut. Hinzu kommen zwei jeweils 37 Kilometer lange sogenannte Erdseile, von denen eins mit Lichtwellen-Fasern ausgestattet ist.