Berlin. Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey reiste mit einer Wirtschaftsdelegation nach Indien, um im südindischen Bengaluru und in der Hauptstadt Delhi Kooperationen mit Berlin zu vereinbaren und um Fachkräfte zu werben.
Nach der Rückkehr erklärte Giffey: „Indien ist eines der Fokusländer in unserem neuen Internationalisierungskonzept für die Berliner Wirtschaft. Es gibt bei unseren indischen Partnern ein großes Interesse an Berlin, das zog sich wie ein roter Faden durch alle unsere Begegnungen und Gespräche mit Ministerien, Unternehmen, Verbänden und führenden Hochschulen. Wir bauen insbesondere die Beziehungen zum Bundesstaat Karnataka aus und haben dafür während der Reise eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Unser Fokus liegt dabei auf der Vernetzung unserer beiden Startup-Ökosysteme, besonders in den Berliner Wachstumsbranchen DeepTech, HealthTech, Fintech, GreenTech und Games.“
Gleichzeitig warb Giffey um Fachkräfte, sah aber auch Hindernisse: „Wir machen uns unglaubwürdig und verspielen Vertrauen, wenn wir sie einerseits mit viel Aufwand umwerben und sie dann andererseits beim Visum vor den Kopf stoßen. Hier wünsche ich mir vom Auswärtigen Amt eine Überprüfung und ein Umsteuern, damit Anspruch und Realität näher zueinander gebracht werden und die Prozesse schneller laufen.“
Weiter sagte Giffey: „In Indien werden viel mehr Menschen ausgebildet, als der heimische Arbeitsmarkt beschäftigen kann. Das Durchschnittsalter liegt bei über 50 Prozent der Bevölkerung unter 28 Jahren. Sie schauen sich genau an, wo in der Welt sie studieren, arbeiten oder auch selbst Unternehmen gründen können. Wir müssen deutlich machen: Ja, ihr seid in Berlin willkommen! Hier leben Menschen aus über 170 Nationen, darunter 42.000 Inderinnen und Inder. Wir sind die Stadt der Vielfalt, der Weltoffenheit und der Freiheit. Das macht unsere Gesellschaft aus und das ist auch eine unverzichtbare Grundlage für Berlins Wirtschaftskraft. Diese Botschaft zu vermitteln, wird auch eine wichtige Aufgabe für das neue Auslandsbüro sein, das wir im kommenden Jahr in Bengaluru, dem indischen Silicon Valley, eröffnen werden.“