Cottbus. Der Strukturwandelprozess in der Lausitz verlangt insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen viel ab, KMU sollen daher ab sofort mit praxisnahen Angeboten unterstützt werden – mithilfe des „Kompetenzzentrums für Transformation in der Arbeitswelt im Lausitzer Revier in Brandenburg“, kurz: W³Lausitz.
Dazu wurde das Kompetenzzentrum heute der Öffentlichkeit vorgestellt. Es soll künftig kleine und mittelständische Unternehmen sowie ihre Beschäftigten bei der Gestaltung des tiefgreifenden Wandels der Arbeitswelt im Lausitzer Revier zur Seite stehen. Ziel ist es, gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen des Strukturwandels zu entwickeln, Transformationspotenziale zu heben und Beschäftigung zukunftsfest zu gestalten. Das dreifach verstärkte „W“ „steht für „Wissen“, „Wandeln“ und „Wirken“.
Wirtschaftsminister Daniel Keller: „Die Bezeichnung ‚W³‘ bringt die Herausforderungen des Strukturwandels in der Lausitz auf den Punkt: Mit ‚Wissen‘, ‚Wandeln‘ und ‚Wirken‘, lässt sich eine Vorstellung von Veränderung entwickeln, Wissen in Aktivitäten umsetzen und den Wandlungsprozess durch positive Ergebnisse beschleunigen. Gerade kleine und mittlere Unternehmen verspüren in Zeiten von Veränderung große Unsicherheit. Mit dem neuen Beratungs-und Unterstützungsangebot wollen wir ihnen helfen, Akteure von Umstrukturierungs- und Neuausrichtungsprozessen zu bleiben oder zu werden.“
Die Unternehmen der Lausitz stehen vor einer doppelten Herausforderung: Zum einen werden im Zuge des Kohleausstiegs und der Transformation Arbeitsplätze im Braunkohlebergbau und in der Braunkohleverstromung abgebaut. Zum anderen entstehen viele neue Arbeitsplätze in der Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Die dafür benötigten Fachkräfte sind jedoch schwer in der Region zu bekommen, aufgrund der demografischen Entwicklung und der Abwanderung in den 1990er und frühen 2000er Jahren. Praxisnahe Angebote sind daher insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen wichtig. Das Kompetenzzentrum wird sozialpartnerschaftlich getragen und durch das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gGmbH, das Institut für Forschung, Training und Projekte (iftp) des bfw sowie das Bildungswerk der Wirtschaft (bbw) in Berlin und Brandenburg e.V. umgesetzt. Das Land Brandenburg stellt dafür 5,7 Millionen Euro aus dem Just Transition Fund (JTF) und aus Landesmitteln bereit.