Dresden. Insgesamt sechs Exzellenzcluster an der TU Dresden und der Universität Leipzig werden als Teil der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern in den kommenden sieben Jahren neu oder weiter gefördert. Sechs von acht sächsischen Anträgen konnten sich durchsetzen.
Ab Januar kommenden Jahres werden folgende neue Exzellenzcluster gefördert, meldet der Freistaat:
TU Dresden:
REC2: Verantwortungsvolle Elektronik im Zeitalter des Klimawandels
Elektronik bietet zahlreiche Vorteile für unser Leben, allerdings auf Kosten eines enormen Ressourcen- und Energieverbrauchs und der Erzeugung von Elektroschrott. Der REC²-Cluster schafft die wissenschaftliche Grundlage für die Elektronik der Zukunft: neue Materialplattformen, Bauteilkonzepte und integrierte Systeme, mit denen verant-wortungsbewusste Elektronik auf ökologisch, ökonomisch und gesellschaftlich nachhaltige Weise realisiert werden kann.
CARE: Klimaneutrales und ressourceneffizientes Bauen
Herkömmlicher Beton und Zement machen 80 Prozent der Stoffe im Bau aus und sind in der Herstellung für mehr als acht Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Das Exzellenzcluster CARE der TU Dresden und der RWTH Aachen will mit klimafreundlichen Baustoffen, Konstruktionsprinzipien und Fertigungstechnologien Wege hin zu in jeder Hinsicht nachhaltigem Bauen aufzeigen.
Universität Leipzig:
LeiCeM: Leipzig Centrum für Metabolismus – Stoffwechselgesundheit verstehen und verbessern
Das Vorhaben widmet sich dem Verständnis und der Verbesserung von Krankheiten, die aus Stoffwechselstörungen entstehen und zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen wie Diabetes mellitus, Fettleber und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. LeiCeM fokussiert auf personalisierte Therapieansätze und individuelle Stoffwechselvariationen statt auf allgemeine Risikofaktoren. Besonderes Augenmerk gilt der frühkindlichen Entwicklung sowie genetischen Einflüssen auf lebenslange Gesundheitsrisiken.
Zudem werden die drei bestehenden Cluster der TU Dresden weiterhin gefördert:
PoL: Physics of Life
Das Exzellenzcluster »Physik des Lebens« will sich der weiteren Erforschung an der Schnittstelle von Biologie und Physik widmen, um die physikalischen Prinzipien aufzu-decken, die der dynamischen Organisation des Lebens zugrunde liegen. Dieses Ver-ständnis wird die Verbindung zwischen Physik und Biologie verändern, die Biowissen-schaften umgestalten und der Menschheit helfen, Lösungen für einige der dringendsten biotechnologischen und gesundheitlichen Probleme der Welt zu finden.
ct.qmat: Complexity and Topology in Quantum Matter
Der Wettstreit um Quantentechnologien ist in vollem Gange. Werkstoffe, die exotische Phänomene zeigen, spielen hierfür eine entscheidende Rolle. Im Exzellenzcluster ct.qmat werden Quantenmaterialien erforscht, die in Zukunft z.B. Strom verlustfrei leiten und gigantische Informationsmengen speichern können. Ihre exotischen Phänomene offenbaren sie unter extremen Bedingungen. Zu den großen Zielen der zweiten Förder-periode gehört es, diese besonderen Eigenschaften unter Alltagsbedingungen und damit für revolutionäre technische Anwendungen nutzbar zu machen.
CeTI: Centre for Tactile Internet with Human-in-the-Loop
CeTI wird seine erfolgreiche interdisziplinäre Forschung im Bereich der Kommunikati-onsnetze fortsetzen und die Übertragung menschlicher Sinne auf die Robotik und das Metaversum fördern. In der zweiten Phase werden neue Ansätze aus der Quantentech-nologie und der Biologie integriert, um die Energieeffizienz und Vertrauens-würdigkeit in virtuellen Welten zu verbessern. Ein wesentliches Ziel ist es, die Zugangshürden soweit wie möglich zu senken, damit möglichst viele Menschen von dieser Technologie profitieren können.
In den kommenden sieben Jahren werden zirka 200 Millionen Euro an Bundes-Mitteln für die sechs Cluster nach Sachsen fließen. Von der Spitzenforschung in Zukunftsfeldern profitieren sowohl die Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, als auch die Unternehmen hier in Sachsen.