Bad Saarow. Der Ostseeraum rückt militärisch immer mehr in den Fokus. Doch er hat auch wirtschaftlich viel zu bieten. Dies erläuterte Julia Braune, Erste Geschäftsführerin von Germany Trade & Invest (GTAI) auf dem Ostdeutschen Wirtschaftsforum 2025 in Bad Saarow.
Die Sicherung des Ostseeraumes als NATO-Ostflanke ist mittlerweile eines der wichtigsten Projekte der Bundeswehr. Die Stationierung einer deutschen Brigade in Litauen gilt als Leuchtturmprojekt. Aber der Ostseeraum bietet auch wirtschaftlich große Chancen. „Der wirtschaftliche Ausblick ist hervorragend“, sagt Julia Braune, Erste Geschäftsführerin von Germany Trade & Invest.
Das deutsche Handelsvolumen mit den Ostsee-Anrainerstaaten Estland, Lettland, Litauen, Polen, Dänemark, Schweden und Finnland beträgt 288,5 Milliarden Euro. Damit ist es größer als das Volumen mit den USA (252,8 Milliarden Euro) und China (246 Milliarden Euro). Und das obwohl in den genannten Ländern 64 Millionen Menschen und damit weit weniger als in den USA (356 Millionen) und China (1,4 Milliarden) leben.
Auch die deutschen Exporte in den Ostseeraum übertreffen die Ausfuhren in die USA und in das Reich der Mitte. „Das deutsche Exportvolumen stieg im ersten Quartal 2025 in fast allen Ostseestaaten“, sagt Julia Braune. So etwa nach Polen um 3,6 Prozent, ins Baltikum um 5,3 Prozent und nach Dänemark um 10,3 Prozent. Damit wuchs der Ostseehandel dynamischer als der gesamte deutsche Außenhandel. Die Ostseeländer, erklärt die GTAI-Expertin, helfen, die Lieferketten zu diversifizieren und Abhängigkeiten bei kritischen Rohstoffen zu reduzieren. „Insbesondere die Zusammenarbeit im Energiebereich und der Ausbau der Erneuerbaren Energien steigern die Versorgungssicherheit in Deutschland.“ Julia Braunes Fazit: „Der Ostseeraum bietet zahlreiche Chancen und teilt unsere Werte bei Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Dies ist in diesen Zeiten von enormer Bedeutung.“
