Schlechte Nachrichten für den ostdeutschen Arbeitsmarkt

Das IAB – Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung – erwartet auf Bundesebene für dieses und kommendes Jahr nur ein leichtes Wachstum der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in Höhe von jeweils 0,5 Prozent im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft steckt in einer anhaltenden wirtschaftlichen Schwächephase. Nach einem Rückgang der Wirtschaftsleistung im Jahr 2023 um 0,3 Prozent, erwartet das IAB nun konkrete Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und prognostiziert folgendes:

Während die Beschäftigung 2025 in Westdeutschland noch um 0,6 Prozent wächst, stagniert sie in Ostdeutschland. In Berlin (+0,4 Prozent) und Sachsen (+0,1 Prozent) steigt zwar die Beschäftigung minimal an, in Brandenburg bleibt sie auf gleichem Niveau, aber in Mecklenburg-Vorpommern (-0,2 Prozent), Sachsen-Anhalt (-0.3 Prozent) und vor allem in Thüringen (-0,6  Prozent) sinkt sie. In den alten Bundesländern gibt es einen Rückgang der Beschäftigung nur im Saarland (0,2 Prozent).

Die Arbeitslosigkeit nimmt in allen Bundesländern zu. Die Zahl der Arbeitslosen steigt 2025 voraussichtlich weiter auf rund 2,84 Millionen (+2,2  Prozent). Dies entspricht einer Zunahme der Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent. Für Ostdeutschland wird eine etwas stärkere Zunahme der Arbeitslosigkeit erwartet als für Westdeutschland. In Ost- und Westdeutschland kommt es 2024 gleichermaßen zu einem Anstieg des Anteils der SGB III-Arbeitslosigkeit (Bezieher von Arbeitslosenunterstützung). 2025 ist dies nur in Ostdeutschland der Fall, in Westdeutschland steigt der SGB-II-Anteil (Bezieher von Grundsicherung).

Regionale Arbeitsmarktprognosen 2024/2025: Schwache Entwicklung der regionalen Arbeitsmärkte