Bremen (VBR). Eine neue Initiative zur Förderung der demokratischen Kultur und des zivilgesellschaftlichen Engagements in den ostdeutschen Bundesländern ist an den Start gegangen: Der Gemeinschaftsfonds “Zukunftswege Ost”, initiiert vom Bundesverband Deutscher Stiftungen, öffnet am 1. Juli 2024 seine Türen für Projektanträge. Ab diesem Datum können gemeinnützige Vereine, Organisationen und Initiativen Fördergelder beantragen – schnell, unkompliziert und ohne Eigenmittel.
Dieser Zusammenschluss wurde von vier Mitgliedern des Bundesverbands gegründet: Die Stiftung Bürger für Bürger (Halle/Saale), die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS (Hamburg), die Cellex Stiftung (Dresden) und die Freudenberg Stiftung (Weinheim an der Bergstraße). Ziel der Initiative ist es, die demokratische Kultur in Ostdeutschland zu stärken und das zivilgesellschaftliche Engagement sichtbarer zu machen. Unterstützt wird dieses Vorhaben von zahlreichen weiteren Stiftungen, Vereinen, Unternehmen und der Politik. Schirmherr der Initiative ist Carsten Schneider, Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland.
Der Bedarf an einem solchen Fonds ergibt sich aus den schwierigen Rahmenbedingungen, unter denen viele Menschen im ländlichen Raum der ostdeutschen Länder tagtäglich für ein demokratisches Miteinander kämpfen. Viele dieser engagierten Bürgerinnen und Bürger stehen vor enormen Herausforderungen, sowohl durch demokratiefeindliche Kräfte als auch durch einen Mangel an verlässlichen finanziellen Ressourcen.
Die Besonderheit des Gemeinschaftsfonds “Zukunftswege Ost” liegt in seiner niedrigschwelligen Unterstützung. Mit dem Fonds sollen bestehende Initiativen in ihrer Arbeit gefördert und überregional sichtbarer gemacht werden. Besonders bemerkenswert ist dabei der Verzicht auf bürokratische Hürden und Eigenmittel, was eine schnelle und unbürokratische Hilfe ermöglicht.
Ab dem 1. Juli 2024 können Projekte, die in den Bereichen Austausch und Dialog, demokratische Kultur oder Stärkung der Zivilgesellschaft tätig sind, bis zu 5.000 Euro erhalten. Angestoßen von Initiativen aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen, richtet sich der Fonds vor allem an Projekte und Initiativen in ländlichen Räumen. Auch ehrenamtliche Initiativen ohne eigene Rechtsform haben die Chance, über lokale gemeinnützige Vereine gefördert zu werden.
Antragssteller müssen ihr zivilgesellschaftliches Engagement für die Gleichwertigkeit aller Menschen und die Demokratie unter Beweis stellen. Parteipolitische Aktivitäten hingegen sind von der Förderung ausgeschlossen. Anträge können fortlaufend online eingereicht werden. Eine unabhängige Jury entscheidet dann regelmäßig über die Vergabe der Mittel, wobei die ersten Auszahlungen bereits im September erfolgen.
Der Fonds “Zukunftswege Ost” ist bei der Stiftung Bürger für Bürger angesiedelt und wird in der Antragsbearbeitung von der GLS Treuhand e.V. unterstützt. Die Initiative wird ebenfalls durch den Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland sowie durch die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS gefördert.
Der Bundesverband Deutscher Stiftungen spielt hier eine zentrale Rolle. Als größter und ältester Stiftungsverband Europas vertritt er mit über 4.300 Mitgliedern die Interessen der deutschen Stiftungen. In Deutschland setzen sich Stiftungen jährlich mit mindestens 5,4 Milliarden Euro für das Gemeinwohl ein. Der Verband fördert optimale Rahmenbedingungen für die Arbeit der Stiftungen und unterstützt seine Mitglieder durch Beratung und Vernetzung.