Dresden, 3. Juli 2024. Die ostdeutsche Wirtschaft wächst stärker als Gesamtdeutschland. Ihre Leistung dürfte im Jahre 2024 um 1,1 Prozent steigen, deutlich mehr als in Deutschland insgesamt (0,4 Prozent). In Sachsen dürfte das Wachstum mit 0,4 Prozent so stark ausfallen wie in Gesamtdeutschland, aber geringer sein als der Durchschnitt der ostdeutschen Länder. Sogar die Entwicklung im ersten Quartal des laufenden Jahres fiel positiv aus, sie war in Gesamtdeutschland flau. „Vor allem bei den konsumnahen Dienstleistern sehen wir in Ostdeutschland ein starkes Wachstum; zugleich ist die Industrie hier weniger stark von Produktionseinschränkungen betroffen“, sagt Joachim Ragnitz von der Dresdner Niederlassung des ifo Instituts. „Somit dürfte Ostdeutschland in diesem Jahr stärker wachsen. “ In Sachsen hingegen drücken Industrie und Bau das Gesamtergebnis.
Im kommenden Jahr dürfte das Wachstum weiter an Fahrt gewinnen. Alles in allem dürfte das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt in Ostdeutschland um 1,7 Prozent steigen, in Sachsen um 1,4 Prozent. In Deutschland insgesamt erwartet das ifo Institut für das kommende Jahr ein Wachstum von 1,5 Prozent. Maßgeblich im Osten dazu beitragen dürfte die Industrie, die im kommenden Jahr mit dem Welthandel und den weiter sinkenden Zinsen voraussichtlich wieder deutlich wachsen kann. Auch die konsumnahen Dienstleister dürften nächstes Jahr merklich zum Wachstum beitragen. Grund hierfür dürften die steigenden Konsumausgaben der privaten Haushalte sein, getragen von weiter steigenden Realeinkommen.
Der Arbeitsmarkt dürfte in diesem Jahr nur sehr verhalten zulegen. In Ostdeutschland kann mit einer Zunahme der Zahl der Erwerbstätigen von 0,2 Prozent gerechnet werden (Sachsen: +0,0 Prozent). Auch im nächsten Jahr dürfte der Arbeitsmarkt stagnieren, nicht zuletzt aufgrund der unvorteilhaften demografischen Entwicklung (Sachsen: -0,2 Prozent).