Neuer Impuls für die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Brandenburg und der chinesischen Provinz Hebei: Die Unternehmen Lausitzer Klärtechnik und CRRC Tangshan haben heute in Potsdam eine Kooperationsvereinbarung zur Aufbereitung von Abwasser unterzeichnet. Die Zusammenarbeit wird unterstützt durch die Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) und die IHK Cottbus.
Das Brandenburger Unternehmen Lausitzer Klärtechnik GmbH (LKT) aus Luckau hat heute in Potsdam einen weiteren Kooperationsvertrag mit seinem langjährigen chinesischen Partnerunternehmen, CRRC Tangshan, unterzeichnet. Dabei geht es zunächst um ein Pilotprojekt in Fengrun, einem Bezirk mit rund einer Million Einwohner in der Stadt Tangshan in Hebei, Brandenburgs Partnerprovinz in der VR China. In diesem Rahmen sollen die Abwässer von 24 Dörfern sowie einer Fabrik mit Technologie und Know-how von LKT behandelt werden. In Aussicht stehen weitere Vereinbarungen für die Klärung von Abwasser von 52 Dörfern mit 13.000 Häusern.
Die 9-Millionen-Einwohner-Stadt Tangshan ist einer der wichtigsten Industriestandorte in China. Die Region ist von der Stahlproduktion geprägt. Ähnlich wie die Brandenburger Lausitz befindet sie sich in einem Strukturwandel.
LKT ist spezialisiert auf dezentrale biologische Kläranlagen verschiedener Größen. Bereits 2018 hat das Unternehmen mit CRRC Tangshan im Rahmen einer Unternehmensreise der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) mit Ministerpräsident Dietmar Woidke nach China ein Abkommen zur Lieferung von rund 300 Kläranlagen unterzeichnet. Das Projekt, bei dem auch Ausbildung und Qualifizierung chinesischer Mitarbeiter im Lieferpaket enthalten war, wurde erfolgreich abgeschlossen.
CRRC Tangshan zählt zum weltweit größten Eisenbahnkonzern China Railway Rolling Stock Corporation. Ein relativ neues Geschäftsfeld ist Umweltschutztechnologie, insbesondere die Abwasserentsorgung.
Die Unterzeichnung der neuen Kooperationsvereinbarung fand statt im Rahmen einer hochrangigen Delegationsreise aus Tangshan nach Brandenburg. Sie wurde geleitet vom Stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Tangshan, HAO Zhijun, sowie vom Stellvertretenden Geschäftsführer von CRRC Tangshan, CHEN Xiaojun.
Es ist bereits das 16. Treffen zwischen LKT und CRRC Tangshan. Die Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen wurde angebahnt durch den Geschäftsführer der Deutsch-Chinesischen Technologiebrücke in Lübbenau, Gerard Pieper, und wird eng begleitet und unterstützt durch die WFBB und die IHK Cottbus.
Über die Lausitzer Netzwerkinitiative Mining and Generation Technology – Made in Germany (MinGenTec) engagieren sich die Unternehmen und Institutionen, um die Wirtschaft in der Lausitz beim Strukturwandel zu unterstützen. Durch Innovation und Internationalisierung sollen neue Geschäftsfelder erschlossen werden. Auch die BTU Cottbus-Senftenberg ist sowohl bei der Umsetzung des Projekts von LKT in China als auch bei MinGenTec mit wissenschaftlicher Expertise beteiligt.
„Mit dem heutigen Startschuss für ein Pilotprojekt in Tangshan erreichen wir in den Wirtschaftsbeziehungen zwischen dem Land Brandenburg und unserer chinesischen Partnerprovinz Hebei eine neue Qualität. Mit dieser Projektkooperation werden diese Beziehungen zum Vorteil von rund einer Million Menschen konkret. Das freut mich sehr. Wir als Wirtschaftsförderung Brandenburg werden weiterhin die Kooperation zwischen Brandenburg und Hebei intensiv unterstützen“, sagt WFBB-Geschäftsführer Sebastian Saule.
Michael Müller, Geschäftsführer von LKT, sagt: „Mit der heutigen Vereinbarung werden LKT und CRRC Tangshan gemeinsam den ländlichen Raum um Tangshan modernisieren. Wir freuen uns sehr auf ein weiteres Kapitel in der gemeinsamen Zusammenarbeit.“
„Es freut mich sehr, wenn solche Kontakte dazu beitragen, den Wirtschaftsstandort Luckau zu stärken und international bekannt zu machen“, sagt Gerald Lehmann, Bürgermeister der Stadt Luckau. „Für mich ist auch der kommunalpolitische Austausch mit einer Region, die sich wie die Lausitz im Strukturwandel befindet, sehr spannend.“
„Mit circa 70 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen repräsentiert LKT ein typisches Lausitzer Unternehmen aus dem Klein- und Mittelstand“, sagt Silke Schwabe, Leiterin des Geschäftsbereichs Außenwirtschaft und Unternehmensentwicklung der IHK Cottbus. „Mit hervorragendem Know-how und Technologie zeigt es, dass es ganz oben in der Liga international mitspielen kann.“