Schweizer Firmen investieren in MV
Schwerin. Der Schweizer Medizinkonzern Ypsomed erweitert seine Produktion in Schwerin. Mecklenburg-Vorpommern wirbt nun um weitere Investoren aus der Schweiz. Ypsomed baut in Schwerin eine neue Produktionshalle und schafft 60 neue Arbeitsplätze. Mit dem Ausbau wird Ypsomed in Schwerin in Zukunft über 250 Millionen Infusionssets, Pens und Autoinjektoren herstellen können. Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer sagte anlässlich einer Reise in die Schweiz: „Wir setzen auf eine moderne, international wettbewerbsfähige und klimafreundliche Industrie. Deshalb werden wir Ansiedlungen und Erweiterungen von Unternehmen weiter offensiv unterstützen. Der Fokus liegt dabei auf grünen Gewerbegebieten, den Chancen der erneuerbaren Energien sowie dem Strukturwandel in der maritimen Industrie. In den vergangenen Jahren ist es bereits gelungen, Schweizer Unternehmen erfolgreich von Mecklenburg-Vorpommern als modernen Investitionsstandort zu überzeugen. Den Weg gehen wir weiter.“
In den letzten dreißig Jahren seit der Wiedervereinigung konnten strukturbedeutende Ansiedlungen realisiert werden, die die Wirtschaftsstruktur in Mecklenburg-Vorpommern nachhaltig gestärkt haben. Neben dem Tourismus, der Ernährungswirtschaft, der Maritimen Industrie und dem Maschinen- und Anlagenbau konnte auch der Bereich der Medizintechnik nachhaltig gestärkt werden. Gerade auch Schweizer Unternehmen haben zu dieser Entwicklung einen wichtigen Beitrag geleistet.
Der Lebensmittelkonzern Nestlé hat sich mit einem Werk zur Herstellung von Nescafé Dolce Gusto-Kapseln in der Landeshauptstadt Schwerin angesiedelt. Auch das Unternehmen Anklam Extrakt ist als Teil der Gemkap Holding AG in der Entwicklung und Produktion von hochwertigen Pflanzenextrakten tätig. Die Firmengruppe Liebherr produziert am Standort in Rostock Schiffs-, Hafenmobil- und Offshorekräne. Ein weiteres Ansiedlungsbeispiel ist die Rostocker Cortronik GmbH. In enger Kooperation mit der BIOTRONIK AG in Bülach wird die Entwicklung und Produktion von vaskularen Implantaten (Stents) vorangetrieben.
Der Außenhandel zwischen der Schweiz und Mecklenburg-Vorpommern bewegte sich in den vergangenen Jahren auf einem stabilen, leicht ansteigenden Niveau. Im Jahr 2022 erfolgte ein starker Anstieg um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Anstieg ergab sich vor allem durch die Verdopplung der Importe (Wasserfahrzeuge +79 Millionen Euro sowie Maschinen +20 Millionen Euro). Aus diesem Grund wurden im Jahr 2022 456 Millionen Euro im Warenaustausch erreicht. Die Außenhandelsbilanz schloss mit einem geringen Importüberschuss von drei Millionen Euro ab.
2022 wurden aus Mecklenburg-Vorpommern Waren im Wert von rund 227 Millionen Euro in die Schweiz exportiert, was im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um etwa 21 Prozent bedeutet. Dies stellt einen Anteil am Gesamtexport Mecklenburg-Vorpommerns in Höhe von 2,3 Prozent dar. Die Schweiz belegt damit Platz 12 der wichtigsten Exportpartner des Landes. Hauptexportgüter waren medizinische Geräte und orthopädische Vorrichtungen (25,4 Prozent), Eisen-, Blech- und Metallwaren (8,2 Prozent) und Düngemittel (7,3 Prozent).
2022 wurden aus der Schweiz nach Mecklenburg-Vorpommern Waren im Wert von rund 229 Millionen Euro importiert, was im Vergleich zum Vorjahr eine Erhöhung um etwa 90 Prozent bedeutet. Dies stellt einen Anteil am Gesamtimport Mecklenburg-Vorpommerns in Höhe von 2,2 Prozent dar. Die Schweiz belegt damit Platz 16 der wichtigsten Importpartner des Landes. Hauptimportgüter waren Wasserfahrzeuge (34,9 Prozent), Maschinen (11,1 Prozent) sowie medizinische Geräte und orthopädische Vorrichtungen (7,1 Prozent).