W+M-Länderreport Sachsen-Anhalt: #4 Pharmaindustrie setzt auf Sachsen-Anhalt
Mit dem Länderreport Sachsen-Anhalt setzt Wirtschaft+Markt die im ersten Halbjahr 2023 mit Brandenburg, Thüringen begonnene Recherche-Serie fort. Auch diesen Report werden wir in mehreren Teilen veröffentlichen, denn es gibt mehr zu berichten, als man so gemeinhin denkt.
Teil 1 – 15.09.2023: Zahlen und Fakten zur Wirtschaft/ Bekannte Marken
Teil 2 – 21.09.2023: Mit Intel auf der Überholspur
Teil 3 – 13.10.2023: Die Chemieparks als Rückgrat der Wirtschaft
Teil 4 – 22.10.2023: Pharmaindustrie setzt auf Sachsen-Anhalt
Teil 5 – 27.10.2023: Energiebranche treibt die Entwicklung
Teil 6 – 03.11.2023: Logistik rollt im Land – Automotive und Maschinenbau im Wandel
Hier nun Teil 4: Pharmaindustrie setzt auf Sachsen-Anhalt
Neben der Chemieindustrie verfügt auch die Pharmabranche über ein starkes Standbein in Sachsen-Anhalt. Sie beschäftigt dort zirka 5.400 Mitarbeitende. In Bitterfeld stellt beispielsweise die Bayer AG seit 1995 Arzneien für mehr als 50 Länder her, u.a. Aspirin in allen Varianten. Und die Produktion im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen wird weiter ausgebaut. Zu den wichtigen Playern gehört auch die Salutas-Pharma GmbH mit rund 1.300 Mitarbeitenden an den Standorten Barleben und Osterweddingen. Sie verarbeitet rund 100 pharmazeutische Wirkstoffe zu knapp 8.000 verschiedenen Therapeutika. An die 8,6 Milliarden Tabletten und Kapseln pro Jahr liefert das Unternehmen für die Versorgung Deutschlands und 80 weiterer Länder in Sachsen-Anhalt aus.
Der Impfstoffhersteller IDT Biologika, ein führender Produzent von Impfstoffen, viralen Vektoren für Gen- und Immuntherapeutika und onkolytischen Viren, ist mit rund 1.700 Mitarbeitenden das größte Unternehmen im Biopharmapark Dessau. Das Traditionsunternehmen blickt auf eine über 100-jährige Geschichte zurück und hat sich mit der Auftragsfertigung und -entwicklung hochwertiger Humanimpfstoffe, Gen- und Zelltherapeutika sowie Biologika in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht. Daneben sind Unternehmen wie Ceva mit dem Ceva Innovation Center zur Forschung und Entwicklung von Schweine- und Tollwutimpfstoffen oder die Merz Group, die in Dessau-Roßlau für knapp 50 Prozent des gesamten Konzernumsatzes sorgt und dort rund 40 Millionen Euro in eine hochmoderne Abfüllanlage mit Isolatortechnik sowie ein Multifunktionsgebäude investiert hat, im Biopharmapark ansässig. Bei der mittelständischen Serumwerk Bernburg AG steht neben bekannten Markenprodukten für Erkältungen und Wundheilungen die Veterinärmedizin im Mittelpunkt. Die Palette der Bernburger umfasst hochwertige Tierarzneimittel zur Therapie und Prophylaxe von Erkrankungen bei Nutz- und Kleintieren.
Und auch am Weinbergcampus in Halle (Saale) wird fleißig gebaut: Der Chemiekonzern WACKER hat im vergangenen Jahr den Ausbau seines dortigen Biotech-Standorts zum mRNA-Kompetenzzentrum begonnen. Die Produktionskapazitäten in Halle werden sich im Zuge der Erweiterung mehr als verdreifachen und die Zahl der Mitarbeiter mehr als verdoppeln. „Mit dem Ausbau zum Kompetenzzentrum für mRNA-Wirkstoffe bringt WACKER eine Zukunftstechnologie nach Halle“, versprach Melanie Käsmarker, Geschäftsführerin der WACKER Biotech GmbH anlässlich des Spatenstichs am Weinbergcampus.