Leipzig, 01.08.2023. Gute Auftragseingangs-Nachrichten aus dem ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbau: Im Juni 2023 bestellten die Kunden preisbereinigt 31 Prozent mehr Maschinen, Anlagen, Komponenten und Dienstleistungen als im Vorjahresmonat. Allerdings zeigten sich erhebliche Unterschiede zwischen einzelnen Marktregionen. So gab die Inlandsnachfrage zum Ende des ersten Halbjahres leicht nach (minus 4 Prozent), die Auslandsorders kletterten dagegen deutlich (plus 54 Prozent).
„Die ostdeutsche Branche war kraftlos und mit Minusraten in das Jahr 2023 gestartet. Im März hellte sich die Situation auf, der Auftragseingang kletterte erstmals nach vier Monaten wieder ins Plus. Nach einem Dämpfer im April nahmen die Bestellungen im Mai erneut Fahrt auf. Diese Entwicklung setzte sich im Juni fort“, erklärt Oliver Köhn, Geschäftsführer des VDMA Ost.
Köhn zieht daher eine positive Halbjahresbilanz 2023. Von Januar bis Juni 2023 weisen die Auftragsbücher der ostdeutschen Maschinenbaubetriebe ein Plus von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf. „Der Zuwachs ist erfreulich, überdeckt jedoch das große Gefälle zwischen Inlands- und Auslandsbestellungen. Während die Investitionsfreude der ausländischen Kunden spürbar zulegte (plus 32 Prozent), zeigte die Richtung der Inlandsaufträge klar nach unten (minus 18 Prozent). Für Euphorie ist deshalb kein Platz“, sagt Köhn.
Als Grund für die zögerliche Inlandsnachfrage nennt er die vielfältigen Belastungen der heimischen Unternehmen. „Der Mix reicht von schwierigen geopolitischen Rahmbedingungen bis zur Neujustierung von Geschäftsmodellen infolge der weitreichenden Transformation. Dies wirkt sich direkt auch auf den ostdeutschen Maschinenbau aus, der im Durchschnitt jedes zweite Produkt in Deutschland absetzt“, erläutert der VDMA-Landesgeschäftsführer.