Einfach GIGA: LEAG-GigawattFactory bringt der Lausitz und Deutschland den notwendigen grünen Energieschub

Die GigawattFactory des Lausitzer Energieunternehmens LEAG mit Sitz in Cottbus soll das größte Cluster Erneuerbarer Energien in Deutschland werden. Und schon heute arbeitet die LEAG mit Hochdruck an der grünen Zukunft der Lausitz und von ganz Deutschland. Ein Beitrag von Thorsten Kramer, Vorstandsvorsitzender LEAG

Thorsten Kramer, Vorstandsvorsitzender LEAG. Foto: Andreas Franke

Es war ein Paukenschlag im September letzten Jahres: in Leipzig stellten wir unseren in seiner Größenordnung bislang einzigartigen Plan zum Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung vor, verbunden mit Speicherlösungen und dem Bau von Gaskraftwerken. Beim Ostdeutschen Energieforum kündigte die LEAG – bis dato einer der größten Braunkohleverstromer Deutschlands – den Aufbau einer grünen GigawattFactory für erneuerbare Energien in der Lausitz und Teilen Ostdeutschlands an. Ein Vorhaben das ausgesprochen ambitioniert und in seiner Bedeutung und Größenordnung einmalig ist. Lob und Anerkennung erhielten wir von allen Seiten – sogar von Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft- und Klimaschutz.

Der Plan ist so einfach wie brillant: Für unsere GigawattFactory sollen, vorrangig auf unternehmenseigenen Flächen, PV- und Windenergieanlagen mit einer Kapazität von insgesamt sieben Gigawatt bis 2030 entstehen. Diese sollen mit intelligenten Speicherlösungen verknüpft und so als gesicherte Leistung verfügbar gemacht werden. Darüber hinaus ist ein weiterer Zubau von weiteren 7 Gigawatt erneuerbarer Stromerzeugung bis 2040 möglich. Damit bringt die LEAG, die immerhin zehn Prozent des in Deutschland benötigten Stroms erzeugt, nicht nur die eigene Transformation in Richtung grüne Zukunft voran, sondern gibt auch der deutschen Energiewende den dringend notwendigen Energieschub. Und das ist bitter notwendig, wie uns die Erfahrungen im Krisenwinter 2022/23 gezeigt haben.

Deutschland befand sich vor Kurzem noch mitten in der schwersten Energiekrise seiner Geschichte. Die Gas- und Strompreise waren und sind in Europa in extreme Höhen gestiegen und setzen damit Unternehmen wie Verbraucher gleichermaßen unter Druck. Uns allen ist klar: um eine drohende massive Wirtschaftskrise zu verhindern, muss die Versorgungssicherheit auf der Basis importunabhängiger Energien absolute Priorität haben. Hier müssen Lösungen her, die wir relativ einfach und konfliktarm umsetzen können. Eine solche bieten wir, die LEAG, mit unserer GigawattFactory.

LEAG PV-Park Welzow III. Foto: LEAG

Es ist einfach und faszinierend zugleich: die LEAG verfügt über ein besonderes Juwel, die Bergbaufolgeflächen unserer Tagebaue – insgesamt mehr als 30.000 Hektar. Sie sind ein Flächenschatz für Erneuerbare Energien und vergleichsweise konfliktarm in Bezug auf Naturschutz, Mensch und Umwelt. Darüber hinaus bieten sie in ihrer Größe eine in Deutschland einmalige Chance für eine ausgesprochen effiziente Nutzung von Wind und Photovoltaik. Ein weiterer praktischer Vorteil ist, dass sie bereits an das deutsche und europäische Hochspannungsnetz angeschlossen sind.

Hinzu kommen weitere positive Aspekte für die Kommunen und Regionen, in denen die GigawattFactory mit ihrem digital gesteuerten Verbund aus grüner Stromerzeugung, Speicherung und angeschlossenen modernen Zukunftstechnologien wie zum Beispiel der Produktion von grünem Wasserstoff wirken wird. Hier kann und wird die GigawattFactory eine erfolgreiche Strukturentwicklung unterstützen und beschleunigen. Sie ist eine Einladung an die Kommunen in der Lausitz, in Brandenburg und Sachsen. Mit ihr bieten wir eine neue Qualität grüner Energie nach Wunsch: Mobilität mit grünem Wasserstoff, grüne Wärme aus Pufferspeichern oder preisstabile Direktstrombelieferung sowie starke Partnerschaften für sichere und bezahlbare Perspektiven in der Energieversorgung. Davon sind wir mehr als überzeugt.

Zwei beispiellose Jahre liegen hinter uns: Im Frühling 2021 begann auf dem deutschen und europäischen Energiemarkt eine Entwicklung, die mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine zur schwersten Energiekrise seit Menschengedenken führte. Deutschland ist durch massive Energieeinkaufs- und Einsparanstrengungen sowie nicht zuletzt durch das Glück eines milden Winters glimpflich durch das erste Jahr dieser Energiekrise gekommen. Nun muss sich aber unser Blick nach vorn richten. Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Infrastrukturausbau bestimmen jetzt zu Recht die Agenda der Wirtschaft. Und auch in Teilen der Politik wird dies zum Glück so gesehen. Zugleich müssen wir jedoch auch den nationalen und internationalen Anforderungen des Klimaschutzes dringend gerecht werden. Diese Anforderungen sind durch den Krieg in der Ukraine und die Energiekrise definitiv nicht kleiner und nicht leichter geworden.

Kohlebagger im Flöz des Tagebaus Welzow-Süd der Vattenfall Mining. Foto: LEAG

Als LEAG haben wir in den zurückliegenden Monaten unseren Beitrag zur Stabilisierung des Stromsystems und zur Kostendämpfung geleistet. Und wir sind selbstverständlich bereit, dies auch weiter zu tun. Zugleich treiben wir den historisch beispiellosen Umbau der LEAG weiter voran. Wir haben uns eine ambitionierte Transformationsagenda gesetzt und unserer strategischen Neuausrichtung die ambitionierte Überschrift GigawattFactory gegeben. Wir wollen bei Erneuerbaren Energien führend sein und einen wesentlichen Beitrag zur Verwirklichung der Energiewende in Deutschland leisten. Unsere Zukunftsinvestitionen werden deshalb fast ausnahmslos auf den Ausbau Erneuerbarer Energien, Energiespeicher und H2-ready Gaskraftwerke abzielen. Dafür nehmen wir viel Geld in die Hand: Wir planen in diese Geschäftsfelder bis 2030 mehr als 10 Mrd. Euro zu investieren.

Für uns – und auch für alle anderen Unternehmen – sind diese Investitionen jedoch nur dann möglich, wenn die Bundesregierung dafür die geeigneten politisch-regulatorischen Weichen stellt. Die wichtigsten drei Punkte dabei sind: Investitionsanreize für neue Kraftwerke, denn trotz aller Ausbauziele und Investitionen in PV und Wind benötigt Deutschland weiterhin steuerbare gesicherte Stromerzeugungskapazitäten (H2-Ready Gaskraftwerke). Und diese neuen klimaneutralen Kraftwerke brauchen Infrastrukturen, die sie mit Brennstoff versorgen. Deshalb muss die Nationale Wasserstoffstrategie zwingend um eine „Wasserstoffmagistrale Ost“ ergänzt werden. Wir brauchen geeignete H2-Transportinfrastrukturen für eine dekarbonisierte Industrie und für neue klimaneutrale Kraftwerke. Darüber hinaus brauchen wir dringend mehr Tempo bei den Planungs- und Genehmigungsverfahren. Die gerne und viel zitierte „Deutschlandgeschwindigkeit“ als Reaktion auf den Ukraine-Krieg darf keine bloße Ankündigung bleiben, wenn wir die Energiewende zum Erfolg – und damit die deutsche Wirtschaft in eine gute Zukunft – führen wollen.

Um es auf den Punkt zu bringen: Erneuerbare Energien, Energiespeicher, H2-ready Kraftwerke und H2-Infrastrukturen – das sind die Erfolgsfaktoren für das Gelingen der Transformation. Dafür müssen Politik, Wissenschaft und Wirtschaft mit einem großen Willen zum Erfolg zusammenarbeiten. Dann kann unser Ziel Realität werden – ein grünes Powerhouse in der Lausitz. Davon profitiert dann die Region und ganz Deutschland.

Als wir im Herbst 2022 die Pläne zur GWF vorstellten, haben mich viele gefragt: wie passt das zusammen, Braunkohleverstromung ausbauen (aufgrund der schwierigen Lage) und gleichzeitig Milliarden-Investments in das neue, grüne Powerhouse in Aussicht zu stellen? Ich fand und finde: es passt perfekt zusammen. Denn wir, die LEAG, vereinen Schnelligkeit und Agilität bei der Planung der Erneuerbaren mit der Kompetenz und Erfahrung eines etablierten Energieversorgers. So können und wollen wir mit der GigawatFactory neue Maßstäbe setzen, um dann mit Erneuerbaren Energien auch grundlastfähige, grüne Energie zu liefern. Wir bringen das Beste aus zwei Welten zusammen und bereiten damit nicht nur die Zukunft der LEAG und der Lausitz vor, sondern schaffen auch eine neue Qualität der Energiewende in ganz Deutschland.

Weitere Informationen unter: https://www.leag.de/de/gigawattfactory/