Am Umspannwerk Wolmirstedt bei Magdeburg hat der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz in Anwesenheit von Dr. Robert Habeck, Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, sowie zahlreicher weiterer Ehrengäste den Spatenstich für den Bau des ersten Konverters für den SuedOstLink (SOL) gefeiert. Es handelt sich dabei um eines der wichtigsten Netzausbauprojekte für die Energiewende in Deutschland. Im Konverter, einem etwa sporthallengroßen Gebäude, wird künftig Wechselstrom aus dem umliegenden Höchstspannungsnetz in Gleichstrom umgewandelt.
Der SuedOstLink-Konverter bildet den Startpunkt für die rund 540 Kilometer lange Gleichstromverbindung zwischen Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt und Landshut in Bayern. Der SOL wird große Mengen Strom aus den Windparks an Land in den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie den Windparks in Nord- und Ostsee zuverlässig in den Süden Deutschlands transportieren. Damit wird die Versorgung von mehreren Millionen Privathaushalten und Wirtschaftsbetrieben mit Elektrizität sowie die Stabilität des deutschen und europäischen Stromnetzes gesichert. Der SuedOstLink ist ein Gemeinschaftsprojekt der beiden Stromübertragungsnetzbetreiber TenneT und 50Hertz. Während 50Hertz den nördlichen Teil des Projekts durch Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen verantwortet, ist TenneT für den südlichen, bayrischen Bauabschnitt zuständig. Im Umspannwerk Isar wird TenneT ebenfalls einen Konverter errichten, der den Gleichstrom in Wechselstrom zurückwandelt.
Dr. Robert Habeck, Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz: „Mit dem Konverter in Wolmirstedt startet der Bau vom SuedOstLink. Das ist ein Meilenstein beim Stromnetzausbau in Deutschland. Um Klimaneutralität im Stromsektor zu erreichen, brauchen wir innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte tausende Kilometer zusätzliche Stromnetze. Die müssen gebaut – und vorher geplant und genehmigt werden. Der Konverter wurde in nur sieben Monaten genehmigt und soll bereits in 2025 fertiggestellt sein. Die Anlage wäre damit ein Vorbild für beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren beim Stromnetzausbau.“
Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt: „In Sachsen-Anhalt ist die Energiewende keine Worthülse, sondern Realität. Wir gehören pro Kopf bundesweit zu den Top Drei sowohl bei der Erzeugung von Wind- wie von Solarstrom. Mit dem Konverter wird eine wichtige Voraussetzung für den Transport regenerativer Energie nach Süden und für den weiteren Ausbau der Erzeugungskapazitäten von Wind- und Solarenergie geschaffen.“
Stefan Kapferer, Vorsitzender der 50Hertz-Geschäftsführung: „Die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren spielt eine zentrale Rolle, um die ambitionierten Klimaschutzziele und mehr Energiesouveränität zu erreichen. Hier in Wolmirstedt hat das ganz hervorragend geklappt – nach nur sieben Monaten Bearbeitungszeit lag die Genehmigung zur Errichtung des Konverters vor. Das zeigt, welches Tempo möglich ist, wenn alle Beteiligten offen und lösungsorientiert auf das gleiche Ziel hinarbeiten. Dem Projekt wünsche ich, dass wir diesen Schwung bei allen weiteren Planungs- und Genehmigungsschritten und beim Bau beibehalten.“
Das Umspannwerk in Wolmirstedt wird mit dem Konverterneubau zu einem noch wichtigeren Knotenpunkt für das Übertragungsnetz von 50Hertz. In den circa 20 Meter hohen Konverterhallen lassen sich bis zu zwei Gigawatt an Erneuerbarer Energie aus Nordostdeutschland in Gleichstrom umwandeln und vorwiegend über ein Erdkabel nach Süddeutschland transportieren. Parallel zur von Wolmirstedt aus im SOL verlaufenden Leitung wird im SuedOstLink eine zweite Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung (HGÜ) verlaufen. Diese startet als SuedOstLink+ weiter nördlich bei Schwerin und trifft im Landkreis Börde auf die
SuedOstLink-Trasse. Im SuedOstLink übertragen dann beide HGÜs auf der Spannungsebene 525 Kilovolt (kV) zusammen rund vier Gigawatt (GW) Strom. Für die Energiewende im Osten Deutschlands geht es damit nun einen großen Schritt voran. Der von Siemens Energy gefertigte Konverter in Wolmirstedt soll 2025 in Betrieb gehen und kann ab dann auch spannungsstabilisierende Aufgaben für das umliegende Wechselstromnetz erbringen.