Mittwoch, Dezember 25, 2024

Fachkräfte: Dienstleister für deutsche Arbeitgeber und türkische Fachkräfte

Die Gewinnung von Fachkräften wird immer mehr zum Nadelöhr für die Zukunft. Es gibt wohl kaum eine Branche, die nicht den Fachkräftemangel beklagt. Der demografische Faktor bewirkt, dass auch in den nächsten Jahren eine Vielzahl von Fachkräften in den Ruhestand gehen. Eine Lösung könnte die Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland sein. Dafür gibt es bereits gute Beispiele, aber die Hürden für deutsche Arbeitgeber und für ausländische Fachkräfte sind oft sehr hoch. Genau hier will Fevzi Ilhan ansetzen und hat das Unternehmen KolayBe gegründet.

Der Grundsatz der Gründer lautet „Wo ein Problem vorliegt, gibt es auch eine Lösung“. Fevzi Ilhan hat sich Gedanken gemacht, wie man qualifizierte Fachkräfte aus der Türkei am besten nach Deutschland bringt. „Dabei stellten wir schnell fest, mit was für unglaublichen Hürden das Prozedere verbunden ist. Gleichzeitig hörten wir Geschichten von Freunden, die auf eigene Faust hergekommen sind und welche Schwierigkeiten sie hatten“, so Fevzi Ilhan. „Wir waren uns schnell einig, hier musste etwas getan werden. Die Fachkräfte brauchen Unterstützung bei der Einwanderung und die deutschen Unternehmen brauchen qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland. Wir wollten versuchen, als Mittelsmann in dieser Angelegenheit, Dienstleistungen und ein stressfreies Prozedere für beide Seiten anzubieten. Wir beide haben das notwendige Know-how und die Beziehungen im In- und Ausland.“

Vita – Fevzi Ilhan, geb. 01.08.1968, Istanbul/Türkei, selbständig seit 1998

Im Anschluss an das Abitur in 1988 begann Fevzi Ilhan sein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der TU-Berlin. Während des Studiums und danach arbeitete er im väterlichen Betrieb. Seit 1998 ist Fevzi Ilhan selbständig als Gastronom und gründete im Januar 2022 gemeinsam mit Ozan Mutlu die KolayBe. Fevzi Ilhan ist sowohl in Deutschland als auch in der Türkei sehr gut vernetzt.

Der Zeitpunkt war richtig, um loszulegen und das Ziel klar formuliert. Man wolle Vorreiter der Branche in Bezug auf die qualifizierte Fachkräftezuwanderung aus der Türkei werden, da es aktuell  noch keinen ernsthaften Wettbewerb gibt. „Das war eine riesige Lücke, und auch wenn wir beide in anderen Branchen erfolgreich und selbständig sind, mussten wir hier gemeinsam etwas gründen und loslegen. So kamen wir auf die Idee und gründeten KolayBe.com“, so Ozan Mutlu .

Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die Immigration und damit zusammenhängende Beratungsdienstleistungen, insbesondere in Bezug auf die Fachkräftegewinnung, zur Aufgabe zu machen und die erste Anlaufstelle für deutsche Arbeitgeber und qualifizierte Fachkräfte aus der Türkei zu werden.

Die Gründer möchten transnationale Kooperationen zur Fachkräftegewinnung ausbauen, indem gezielt ausländische Fachkräfte in Engpassbranchen durch Informationsangebote in der Türkei angesprochen und Ausbildungspartnerschaften vor Ort aufgebaut werden.

Noch gibt es allerdings große Vorbehalte. Auf deutscher Seite ist oft die Zurückhaltung von Unternehmen gegenüber der Auslandsrekrutierung ein wichtiger Faktor. Vor allem bei mittelständischen und kleinen Unternehmen. Weiterhin ist die Diplomanerkennung ein Hindernis. Hinzukommen bürokratische Hürden wie beispielsweise lange Bearbeitungszeiten von Anträgen für die Diplomanerkennung, bei der Vorabzustimmung der Arbeitsagentur sowie beim Visaantrag.

Das aktuell größte Hindernis der qualifizierten Fachkraft sind die teilweise noch fehlenden Deutschkenntnisse sowie in vielen Fällen die fehlende formale Qualifikation. Wo man mit einem Bachelor dort einen Ingenieurberuf (z.B. Bauingenieur) ausüben kann, benötigt der Bewerber hier einen Masterabschluss.

Eine weitere Hemmschwelle sind die Kosten, die im Zusammenhang mit einem Umzug für die Fachkraft entstehen. Bekanntermaßen befindet sich die türkische Wirtschaft aktuell in einer Krisensituation und auch inflationsbedingt ist die Lira sehr schwach.

Foto: AdobeStock

Diesen Problemen sind sich die Gründer von KolayBe.com sehr wohl bewusst. Deshalb legen sie großen Wert darauf, das komplette Prozedere bei der Fachkräfteeinwanderung für Kunden so angenehm und stressfrei wie möglich zu gestalten. Fevzi Ilhan: „Deshalb wollen wir gezielt mit digitalen Anwendungen bei der Antragsbearbeitung über verschiedene Kommunikationskanäle unsere Dienstleistungen anbieten und das Prozedere für alle Seiten so effizient und zukunftssicher wie möglich gestalten, ohne dabei auf individuelle Betreuung der Kunden zu verzichten.“

Zum Angebot gehören Relocation-, Immigration-, und weitere damit in Zusammenhang stehende Beratungs- und Dienstleistungen. „Mit anderen Worten erledigen wir für die qualifizierte Fachkraft Dinge wie die Diplomanerkennung, die Vermittlung des Arbeitsplatzes, den Antrag auf ein Arbeitsvisum und die Unterstützung beim stressfreien Umzug nach Deutschland. Dabei fokussieren wir uns hauptsächlich auf die qualifizierte Fachkräftegewinnung aus der Türkei, sind aber nicht limitiert auf einzelne Branchen. Wir unterstützen den Gesundheitssektor bei der Gewinnung von Pflegekräften ebenso, wie die Baubranche oder Informationstechnik mit erforderlichem Personal.“

KolayBe legt dabei großen Wert auf eine partnerschaftliche, langfristige Zusammenarbeit. Die Partnerschaft beruht auf einer vertraglich geregelten Basis, in der mit dem Arbeitgeber Bedürfnisse und Qualifikationen, sowie die Anzahl von benötigten Bewerbern vorab festgelegt werden. Bei Bedarf kann KolayBe auch fehlende Qualifizierungen und Sprachkenntnisse in eigenen Bildungszentren in der Türkei vorab vermitteln.

Die Gewinnung von Fachkräften durch KolayBe erfolgt dank digitaler Anwendungen, einer durchdachten Marketingstrategie sowie des persönlichen Netzwerkes in der Türkei sehr effektiv. KolayBe ist mit zahlreichen Bildungseinrichtungen und Absolventengruppen vernetzt.

Dabei findet und prüft KolayBe die Bewerber auf ihre Qualifikation, Sprachkenntnisse und Berufserfahrung, angepasst an den Unternehmensbedarf des deutschen Arbeitgebers.

Abschließend nach ihren Wünschen gefragt, antworten die Unternehmer: „Vor allem ist eine Beschleunigung der Antragsbearbeitung und Minderung von bürokratischen Hürden durch genehmigende Stellen in Zukunft wünschenswert. Aktuell werden noch immer viele Unternehmen von den langen Bearbeitungszeiten und Hürden bei hinsichtlich der Einwanderung qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland abgeschreckt. Des Weiteren freuen wir uns über die  Kontaktaufnahme und Unterstützung durch interessierte Unternehmen, Verbände, Politik und Organisationen.“

 

 

 

 

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