Leipzig, 02.02.2023. Die ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbauer haben das Jahr 2022 mit einem kräftigen Minus im Auftragseingang abgeschlossen. Im Dezember 2022 sanken die Bestellungen um real 20 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Wesentlich dazu beigetragen hat die sehr niedrige Auslandsnachfrage nach Maschinen, Anlagen, Komponenten und Dienstleistungen. Sie lag 23 Prozent unter dem Vorjahreswert. Zugleich gingen die Inlandsbestellungen spürbar zurück (minus 16 Prozent).
“Wir hatten bereits im November 2022 eine im bisherigen Jahresverlauf ungewohnt zurückhaltende Investitionsbereitschaft der Kunden beobachtet. Dies hat sich nun im Dezember in verstärkter Weise fortgesetzt”, sagt Oliver Köhn, Geschäftsführer des VDMA Ost. “Die Bestellfreude wurde zum einen von vielfältigen konjunkturellen Dämpfern ausgebremst. Zum anderen ist die Vergleichsbasis sehr hoch. So legten die ostdeutschen Maschinenbaubetriebe im Dezember 2021 einen beeindruckenden Jahresendspurt mit sehr vielen Neuaufträgen hin. Das relativiert etwas den deutlichen Rückgang im Dezember 2022”, erklärt Köhn.
Die Jahresbilanz 2022 fällt dagegen positiv aus. Die Auftragsbücher der ostdeutschen Maschinenbaubetriebe weisen im Jahr 2022 ein Plus von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf. Die Inlandsorders wuchsen um 4 Prozent, die Bestellungen ausländischer Kunden um 12 Prozent. “Die Unternehmen waren kraftvoll in das Jahr gestartet und verzeichneten in neun von zwölf Monaten zum Teil zweistellige Zuwachsraten. Erst zum Jahresende ging ihnen die Luft aus”, blickt der Landesverbandsgeschäftsführer auf 2022 zurück. Derzeit reicht das Auftragsvolumen für sechs Produktionsmonate bis Ende Juni 2023.
Köhn betont jedoch, dass der gute Auftragseingang nicht automatisch mit einer Umsatzsteigerung einhergeht. Vielmehr führen Personalmangel und Lieferschwierigkeiten für Bauteile, Material und Rohstoffe zu einem Produktionsstau. Als zusätzliches Geschäftsrisiko sieht er die nach wie vor hohe Inflation.
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