Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften ist im April nicht weiter angestiegen, zeigt die aktuelle Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Für die nächsten beiden Monate ist nicht mit stark veränderten Insolvenzzahlen zu rechnen.
Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland liegt laut IWH-Insolvenztrend im April bei 763. Das sind in etwa so viele Fälle wie im März 2022 und wie im Vorjahresmonat (vgl. Abbildung 1). Die Frühindikatoren des IWH lassen auch für die kommenden beiden Monate keine starken Veränderungen bei den Insolvenzzahlen erwarten.
Die Analyse des IWH zeigt, dass in den größten 10% der Unternehmen, deren Insolvenz im April gemeldet wurde, 4 800 Jobs betroffen waren (vgl. Abbildung 2). Die Zahl der betroffenen Jobs liegt damit in etwa auf dem Niveau der letzten zwölf Monate.
Deutlich schneller als die amtliche Statistik liefert der IWH-Insolvenztrend des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) jeden Monat einen belastbaren Befund zum bundesweiten Insolvenzgeschehen für Personen- und Kapitalgesellschaften. Die Ergebnisse weisen nur geringfügige Abweichungen von den amtlichen Zahlen auf, die mit etwa zwei Monaten Zeitverzug eine umfassende Einschätzung der Lage erlauben (vgl. Abbildung 3). Der IWH-Insolvenztrend ist deshalb ein verlässlicher Frühindikator.
Für seine Analysen wertet das IWH die aktuellen Insolvenzbekanntmachungen der deutschen Registergerichte aus und verknüpft sie mit Bilanzkennzahlen betroffener Unternehmen. Dank seiner langjährigen Expertise, gebündelt in der IWH-Insolvenzforschungsstelle, gehört das Institut bundesweit zu den führenden Einrichtungen auf diesem Themengebiet.