Der Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft Wolfgang Tiefensee äußerte sich im W+M-Interview auch über das Thema Auszubildende und Fachkräfte. Er betonte: „Wir können eine attraktive Perspektive für das Leben in der Heimat bieten, werben um Fachkräfte aus ganz Deutschland, Europa und der Welt. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Unternehmen müssen die Produktivität steigern, mit weniger Menschen höhere Wertschöpfung generieren, wir unterstützen auch das. Die enge Kooperation der Landesregierung mit allen wichtigen Akteuren in der Thüringer Allianz für Berufsbildung und Fachkräfteentwicklung besteht bereits seit 2016. Im Januar 2022 haben diese Institutionen die Fachkräftestrategie für Thüringen fortgeschrieben, darin sind alle wesentlichen Handlungsfelder von der schulischen Bildung und Berufsorientierung bis hin zu Gewinnung von Auszubildenden und Fachkräften durch den Zuzug aus dem In-, vor allem aber auch aus dem Ausland aufgelistet.
Unternehmen müssen besonders junge Menschen frühzeitig und generationengemäß ansprechen, guten Lohn und Aufstiegsmöglichkeiten bieten, eine quasi familiäre Atmosphäre leben, individuelle Einarbeitung unterstützen und ein attraktives Paket von der ÖPNV-Anbindung bis hin zum Gesundheitsmanagement schnüren. Und es braucht in Bezug auf ausländische Fachkräfte mehr individuell verbindliche Zusagen von Arbeitsverträgen, das erleichtert die Erteilung von Aufenthaltserlaubnissen enorm.
Zur Wahrheit gehört aber auch, wir müssen unsere Willkommenskultur verbessern, offener für Zuwanderung sein. Auszubildende und Fachkräfte werden international umworben. Wer Rechtsaußen wählt, wer auf der Straße gegen Ausländer pöbelt, muss wissen, dass das nicht nur politisch ein Irrweg ist, sondern Thüringens Image und damit seiner Wettbewerbsfähigkeit schweren Schaden zugefügt. Das zu wenden, ist ein gesellschaftspolitisches Thema, bei dem alle Akteure gefordert sind.“
Lesen Sie ganze Interview mit Wolfgang Tiefensee im W+M-Onlinemagazin.