Berlin. Ostdeutschlands Unternehmen haben die Corona-Widrigkeiten insgesamt gut gemeistert, so die Einschätzung des Ostdeutschen Bankenverbandes OstBV. Das Jahr 2021 zeigte auch für die Region ein Wirtschaftswachstum, welches sich zudem in einem Plus im Kreditgeschäft niederschlug. Die privaten Banken hatten dabei zum Stichtag 31. Dezember 2021 fast 72 Milliarden Euro an die hiesige Wirtschaft verliehen (+2,1%) und blieben somit deren Hauptkreditgeber. Seither trübte sich die Situation allerdings durch eine neue Dynamik der Pandemie etwa in China, Materialknappheiten sowie Lieferengpässe ein. Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine erhöht die Unsicherheiten nochmal exponentiell; zugleich wirken die weiter steigenden Preise für Energie und Rohstoffe einschneidend. In Summe wird damit das Wachstum 2022 deutlich geringer als erwartet ausfallen.
Dazu erklärte Achim Oelgarth, geschäftsführender Vorstand des OstBV: „Der Preisanstieg geht immer mehr in die Breite und stellt inzwischen ein Top-Risiko für Mittelstand und Verbraucher/innen dar. Neben der gebotenen direkten Entlastung für Haushalte und Unternehmen, verlangt dies auch nach einem klaren Signal durch die EZB für das Ende der Negativzinspolitik. Zugleich bleiben die konjunkturellen Risiken hoch. Mittelfristig muss es gelingen, wieder auf den stabilen Wachstumspfad zurückzukehren.“
Hier bedürfe es stärkerer Antworten auf die Herausforderungen im Mittelstand. Entlastung von Bürokratie, digitale Verwaltungsvorgänge, Infrastrukturinvestitionen sowie schnellere, einfachere Planungs- und Genehmigungsverfahren seien hier die bekannten Stichworte. Auch gelte es, die Transformation der Unternehmen hin zu mehr Nachhaltigkeit abzusichern – einer der wesentlichsten Aufgaben für den Wirtschaftsstandort. Gelingen könne dies nur im Zusammenspiel von privatem Kapital, Kredit- und Kapitalmarktfinanzierung sowie Förderung. „Die Transformation wird herausfordernd, ist aber notwendig, um am Ende die Zukunft der ostdeutschen Unternehmen auf dem Weltmarkt zu sichern“, so Oelgarth.
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