Stralsund, März 2022 – Die Stralsunder Ostseestaal GmbH & Co. KG hat von der Stadtverkehr Lübeck GmbH den Auftrag zum Bau einer Elektro-Autofähre erhalten. Das als Doppelendfähre konzipierte Schiff wird ab März 2023 den Lübecker Stadtteil Travemünde mit der ebenfalls zur Hansestadt gehörenden Halbinsel Priwall verbinden. Der 37 Meter lange Schiffsneubau kann für die 240 Meter lange Überfahrt über die Trave bis zu 300 Personen sowie 15 Fahrräder und 18 Pkw bzw. 12 Pkw plus zwei Lkw an Bord nehmen. Die aus Stahl gefertigte Elektro-Autofähre wird von den Firmen Ostseestaal und Ampereship gebaut.
„Bei der Priwall-Fähre handelt es sich um ein sehr komplexes und anspruchsvolles Schiffbauprojekt. Das Schiff wird so konzipiert, dass es im Nachgang mit minimalem Aufwand auf einen komplett emissionsfreien Antrieb umgestellt werden kann. Hier werden bewusst unterschiedliche Optionen wie Wasserstoff oder Batterievollelektrik offengehalten. Derzeit fehlt es am Einsatzort noch an der notwendigen Infrastruktur, so dass das Schiff einen sogenannten Range Extender in Form eines Diesel-Generators benötigt, um die Reichweite der Fähre zu verlängern. Dennoch wird das Schiff schon in der ersten Phase täglich mehr als 50 Prozent vollelektrisch und in diesem Zeitraum komplett emissionsfrei betrieben werden können“, unterstreicht der verantwortliche Business Unit Manager Ingo Schillinger die schiffbau- und ingenieurtechnische Ambition des aktuellen Auftrages.
Angetrieben von zwei 231-kW-Voith-Antrieben wird die neue Elektro-Autofähre für die Trave täglich 24 Stunden im Einsatz sein, betont Manager Ingo Schillinger eine der besonderen Herausforderungen des Neubaus. Das Schiff verkehrt mit einer Dienst-geschwindigkeit von 6 km/h. Möglich ist eine maximale Geschwindigkeit von 14 km/h.
Gegenwärtig befindet sich die geplante Priwall-Fähre in der Konstruktionsphase, die Fertigung startet im Mai 2022.