W+M sprach mit Ute Weiland, der Geschäftsführerin der Land der Ideen Management GmbH, die in diesem Jahr erstmals das Ostdeutsche Wirtschaftsforum veranstaltet. Das OWF.ZUKUNFT findet vom 12.-14.06.2022 zum siebten Mal in Bad Saarow statt.
W+M: Bitte sagen Sie einen Satz zu Land der Ideen.
Ute Weiland: Deutschland – Land der Ideen macht gute Ideen aus Deutschland sichtbar und vernetzt die kreativen Köpfe und engagierten Menschen dahinter. So trägt Land der Ideen zu einem positiven Image Deutschlands auch im Ausland bei.
W+M: Warum passt das OWF zum übrigen Portfolio von Land der Ideen?
Ute Weiland: Das OWF gibt uns die Möglichkeit, ein besonderes Augenmerk auf die Vordenker und Macher im Osten zu legen oder diesen die Bühne zu bieten, die sie verdienen. Dafür steht auch Land der Ideen seit über 15 Jahren.
Der Osten Deutschlands hat sich in den vergangenen 30 Jahren so stark verändert und so viele gute Ideen hervorgebracht. Darauf bin ich nicht zuletzt als Thüringerin stolz und das möchte ich zukünftig mit dem OWF zeigen und auf die gesamtdeutsche Agenda setzen.
W+M: Was war der eigentliche Auslöser für den Rechteerwerb des OWF.ZUKUNFT im Oktober 2021?
Ute Weiland: Frank Nehring hat was Großartiges über die Jahre aufgebaut, er möchte künftig kürzertreten, wollte aber gleichzeitig sicherstellen, dass das OWF weiterentwickelt wird. Da ich bereits im Advisory Board war und das OWF gut kennenlernen konnte, haben Frank Nehring und ich uns rasch verständigt. Vielleicht spielt auch mein persönlicher Background eine Rolle.
W+M: Was ist neu für Land der Ideen?
Ute Weiland: Neu ist, dass wir uns auf einen Teil Deutschlands konzentrieren und die Wirtschaft in den Mittelpunkt stellen.
W+M: Bisher war das Ostdeutsche Wirtschaftsforum stark auf die Person des Gründers und Veranstalters bezogen. Wollen Sie diese Rolle jetzt übernehmen?
Ute Weiland: Das OWF wurde schon immer und wird auch weiterhin durch das Engagement vieler Einzelpersonen, Unternehmen und Institutionen getragen, es bietet Gründern, Vordenkern und Machern eine Bühne. Den Gedanken, dass die großen Herausforderungen unserer Zeit ein kollaboratives und sektorübergreifendes Denken erfordern, wollen wir weiter stärken.
W+M: Das OWF.ZUKUNFT in Bad Saarow stand von der ersten Veranstaltung an für Qualität, Aufmerksamkeit und Alleinstellung. Wie wollen Sie damit umgehen?
Ute Weiland: Frank Nehring hat die Messlatte sehr hochgelegt und davon werden wir profitieren. Wir wollen zukünftig aus einer einmaligen Leuchtturmveranstaltung pro Jahr eine Initiative starten, die darüber hinaus relevante Themen unterjährig aufgreift und weiterentwickelt.
W+M: Werden die Teilnehmer am OWF22 in diesem Jahr das Format nicht wiedererkennen? Was wird neu? Was bleibt?
Ute Weiland: Nun, ich möchte nicht alles vorher verraten, ein Überraschungsmoment muss bleiben. Aber vielleicht so viel: mir liegt sehr viel daran, Inhalt und Form miteinander korrespondieren zu lassen. Wir werden also Wert auf die Raumgestaltung legen. Wir werden ein großes Themenspektrum in Expert-Labs und Deep Dive Sessions anbieten.
Unsere Rednerliste wird diverser sein. Wir arbeiten daran, mehr Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft und des Startup-Ökosystems einzubinden. Und last but not least wollen wir mehr internationale Beiträge auf dem OWF sehen und so voneinander lernen und neue Netzwerke aufbauen.
W+M: Mit der Übernahme der Gesamtverantwortung durch Land der Ideen verbinden Sie eine Zukunftsidee für das Format: Wie sieht sie aus?
Ute Weiland: Ich wünsche mir, dass aus dem Ostdeutschen Wirtschaftsforum ein internationales Wirtschaftsforum in Ostdeutschland wird. Ich wünsche mir, dass die Differenzierung zwischen Ost- und Westdeutschland überwunden wird oder nur noch geografisch eine Rolle spielt. Und ich wünsche mir, dass wir mit dem OWF einen Beitrag dazu leisten können, dass die Menschen im Osten Deutschlands stolz auf das bisher Erreichte sind und positiv in die Zukunft schauen.
W+M: Was sind jetzt die nächsten Schwerpunkte bei der Vorbereitung des Ostdeutschen Wirtschaftsforums vom 12.-14.06.2022 in Bad Saarow?
Ute Weiland: Das Programm entwickelt sich quasi jeden Tag weiter. Wir bekommen täglich Erfolgsgeschichten und Transformationsideen aus allen ostdeutschen Bundesländern zugespielt und Persönlichkeiten benannt, die die Treiber für die Entwicklungen sind. Das kann für die Programmgestaltung herausfordernd sein, andererseits ein schöneres Luxusproblem kann man sich gar nicht wünschen! Mit unseren Kommunikationsmaßnahmen wollen wir über das OWF hinaus diesen wichtigen Playern die Aufmerksamkeit bieten, die ihnen gebührt. Es gibt noch viel zu tun.
Die Autorin: Ute Weiland
Ute Weiland ist seit 2016 Geschäftsführerin der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“. Zuvor war sie von 2008-2016 stellvertretende Geschäftsführerin der Alfred Herrhausen Gesellschaft. Die studierte Musikpädagogin gründete 1998 das Erich Pommer Medieninstitut. Sie ist Mitglied in internationalen Netzwerken zu den Themen Stadt, Bildung und Innovation.