Freitag, April 26, 2024

BASF und enviaM errichten Solarpark in Schwarzheide

Jürgen Fuchs, Vorsitzender der Geschäftsführung der BASF Schwarzheide GmbH und Dr. Stephan Lowis, Vorstandsvorsitzender der envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM), haben heute einen Kooperationsvertrag für den gemeinsamen Bau und Betrieb eines Solarparks unterzeichnet. Dieser soll in unmittelbarer Nähe zum Werksgelände der BASF in Schwarzheide auf einer Fläche von 24 Hektar entstehen. Rund 52.000 Photovoltaikmodule werden hier künftig grünen Strom für den Lausitzer Produktionsstandort der BASF liefern. W+M fragt nach.

BASF Schwarzheide Gmbh
Pressekonferenz Solarpark mit Jürgen Fuchs und Dr. Stefan Lowis

Geplant ist, ein Joint Venture, die „BASF enviaM Solarpark Schwarzheide GmbH“ zu gründen, um das Vorhaben umzusetzen. Die zuständigen Kartellbehörden müssen dem Projekt noch zustimmen.

W+M: Was ist das Besondere an diesem Joint Venture?

Dr. Stefan Lowis, Foto: Jürgen Jeibmann

Stephan Lowis: Der gemeinsame Bau und Betrieb des Solarparks in Schwarzheide mit BASF ist für uns eine Premiere. Es ist der erste Solarpark, bei dem wir mit einem Industrie-Konzern zusammenarbeiten. Das macht uns sehr stolz. Das Projekt steht stellvertretend für den Strukturwandel der Region. Die Lausitz ist als Energiestandort schon lange nicht mehr nur das Land der Braunkohle, sondern auch das Land der erneuerbaren Energien. In unserem Netzgebiet in Brandenburg decken diese rein rechnerisch bereits über 350 Prozent des Stromverbrauchs ab. Das Bundesland besitzt damit einen wertvollen Schatz, den es noch besser zu nutzen gilt. Denn die erneuerbaren Energien werden als Standortfaktor für Unternehmen immer wichtiger. BASF ist dafür ein sehr gutes Beispiel.

Jürgen Fuchs:  Auch für BASF ist der Solarpark in Schwarzheide etwas Besonderes. Es ist das erste größere Solarkraftwerk weltweit, das BASF zusammen mit einem Partner realisiert. Unser Produktionsstandort geht damit einen wichtigen Schritt, um unsere Vision einer CO2-neutralen Chemieproduktion in die Tat umzusetzen, indem wir die Energietransformation vorantreiben.
Die Integration fluktuierender erneuerbarer Energien in die Versorgung unseres Standortes stellt eine große Herausforderung dar. Die chemische Industrie hat hohe Anforderungen an die Versorgungssicherheit, weshalb wir die Gelegenheit nutzen werden, mit dem gemeinsamen Solarpark wertvolle Erfahrungen zu sammeln, wie die Integration gelingen kann.

W+M: Was beabsichtigen Sie konkret mit dem gemeinsamen Bau und Betrieb eines Solarparks?

Jürgen Fuchs, CEO BASF Schwarzheide. Foto: BASF

Jürgen Fuchs: Wir beabsichtigen nichts weniger, als den Grundstein für eine klimaneutrale Chemieproduktion in Schwarzheide zu legen. Mit dem Solarpark sichert sich die BASF Schwarzheide GmbH langfristig emissionsfreie, erneuerbare Energie zur Versorgung der Produktionsanlagen und das zu wettbewerbsfähigen Preisen. Der erzeugte Solarstrom soll vor allem der im Bau befindlichen Kathodenmaterialfabrik zugutekommen und wird so zur Senkung des CO2-Fußabdrucks der Batteriematerialien beitragen, die künftig in Schwarzheide produziert werden.

W+M: Schaffen Sie mit diesem Projekt eine Blaupause für die chemische Industrie? Wie schätzen Sie die Reaktion anderer energieintensiver Branchen ein?

Jürgen Fuchs: Fossile Energieträger durch klimaneutrale Energieträger zu ersetzen, ist die zentrale Aufgabe, um die Energiewende in der chemischen Industrie zu meistern. Gerade in Deutschland, müssen wir dazu alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen. Dabei gilt es auch, die Ausgangsbedingungen der jeweiligen Standorte optimal zu nutzen. Für BASF in Schwarzheide ist dabei ein Solarpark auf einer werkseigenen Fläche der richtige Weg und ein ideales Projekt, um unsere ambitionierten Klimaziele zu erreichen.
Für die Strukturwandelregion Lausitz kann unser Vorhaben ein gutes Beispiel dafür sein, wie Industrieunternehmen und Energieversorger zusammenarbeiten können, um die industrielle Transformation voranzutreiben.

Stephan Lowis: Wie die chemische Industrie stehen auch andere energieintensive Branchen vor der Herausforderung, so schnell wie möglich klimaneutral zu produzieren. Viele Unternehmen haben analog BASF bereits konkrete Klimaschutzziele festgelegt. Sie werden diese nur erreichen, wenn sie auf erneuerbare Energien setzen. Das Beispiel BASF wird deshalb Schule machen. Wir werden künftig viele Unternehmen sehen, die ihren Strombedarf auch aus eigenen Solar- oder Windparks decken. Eine wichtige Rolle werden hier auch wasserstoffbetriebene Gaskraftwerke spielen. Wir stehen unseren Kunden bei all diesen Themen als verlässlicher Partner zur Seite und freuen uns, entsprechende Projekte mit ihnen umsetzen zu können.

W+M: Warum ist es wichtig, dass das Projekt ohne öffentliche Förderung auskommt?

Stefan Lowis: Uns ist wichtig zu zeigen, dass die Wirtschaft willens und fähig ist, ihren Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten und dabei nicht zwingend auf öffentliche Mittel angewiesen ist. Viel wesentlicher als die öffentliche Förderung ist für die Unternehmen ein klarer und verlässlicher ordnungspolitischer Rahmen, der aufzeigt, wie wir die extrem ehrgeizigen Klimaschutzziele erreichen wollen. Die neue Bundesregierung sollte dazu nach ihrem Amtsantritt umgehend ein schlüssiges Konzept vorlegen.

Über BASF

Standort_BASF_Schwarzheide._Foto: Kai Abresch

Chemie für eine nachhaltige Zukunft, dafür steht BASF. Wir verbinden wirtschaftlichen Erfolg mit dem Schutz der Umwelt und gesellschaftlicher Verantwortung. Mehr als 110.000 Mitarbeitende in der BASF-Gruppe tragen zum Erfolg unserer Kunden aus nahezu allen Branchen und in fast allen Ländern der Welt bei. Unser Portfolio haben wir in sechs Segmenten zusammengefasst: Chemicals, Materials, Industrial Solutions, Surface Technologies, Nutrition & Care und Agricultural Solutions. BASF erzielte 2020 weltweit einen Umsatz von 59 Milliarden Euro. BASF-Aktien werden an der Börse in Frankfurt (BAS) sowie als American Depositary Receipts (BASFY) in den USA gehandelt. Weitere Informationen unter www.basf.com.

Über enviaM

enviaM-Gebäude in Chemnitz, Foto: enviaM

Die enviaM-Gruppe ist der führende regionale Energiedienstleister in Ostdeutschland. Der Unternehmensverbund versorgt knapp 1,3 Millionen Kunden mit Strom, Gas, Wärme und Energie-Dienstleistungen. Zur Unternehmensgruppe mit rund 3.300 Beschäftigten gehören die envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM), Chemnitz, sowie weitere Gesellschaften, an denen enviaM mehrheitlich beteiligt ist. Gemeinsam entwickeln sie das Internet der Energie in Ostdeutschland. Anteilseigner der enviaM sind mehrheitlich die E.ON SE sowie rund 650 ostdeutsche Kommunen. Die Anteilseigner sind sowohl unmittelbar als auch mittelbar über Beteiligungsgesellschaften an enviaM beteiligt. Weitere Informationen unter www.enviaM-gruppe.de.

 

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