Freitag, November 22, 2024

Thomas Einsfelder: „Die Transformation in den Unternehmen erfordert einen Strategiewechsel auch in der Wirtschaftsförderung“

Impulse für eine Wirtschaftsförderung 4.0 von Thomas Einsfelder, Geschäftsführer, Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (IMG), Mitglied im Sprechergremium der Arbeitsgemeinschaft der Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Bundesländer (AGWFB)

Wir haben das OWF 2021 als inzwischen etabliertes hochrangig besetztes Forum genutzt, um einerseits unser länderübergreifendes Netzwerk zu stärken und gleichzeitig einen Beitrag zu leisten, Ostdeutschland als das zu positionieren, was es wirklich ist: Eine Region, die sich wirtschaftlich wie technologisch sehr dynamisch gerade auch aus dem Unternehmensbestand heraus entwickelt. High-Tech Lösungen made in Ostdeutschland, beispielsweise in der Wasserstoffwirtschaft, bei Elektromobilität oder in Pharma- und Medizintechnik sorgen für einen rasanten Profilgewinn Ostdeutschlands als neues Kompetenzzentrum für Technologietransfer bei weltweit wichtigen Transformationsthemen. Wirtschaftsförderung kommt dabei eine zentrale Rolle zu, die nicht mehr nur auf Neuansiedlungen fokussiert sein darf, sondern der Betreuung bereits ansässiger, wachsender Betriebe mehr Aufmerksamkeit widmen muss. Es muss deshalb ein Strategiewechsel stattfinden, bei dem die Services der Wirtschaftsförderung gemeinsam mit den Unternehmen kontinuierlich weiterentwickelt werden. Eine nachhaltige Qualitätssteigerung dieser öffentlichen Dienstleistung erfordert mehr unternehmerisches Denken. Erfolgreich ist Wirtschaftsförderung nur dann, wenn sie modern, vernetzt und partnerschaftlich agiert, serviceorientiert im Sinne und zum Besten ihrer Kunden, der Unternehmer und Unternehmerinnen – nicht nur in Ostdeutschland.

Wirtschaftsförderung muss sich mit Fokus, Kontinuität und Innovation neu ausrichten, um Antworten auf die Fragen zu geben, vor die uns die Transformationsprozesse stellen. Für eine nachhaltig Qualitätssteigerung der Wirtschaftsförderung als öffentliche Dienstleistung ist die systematische, partnerschaftliche Kooperation der Schlüssel zum Erfolg. Bestes Beispiel sind unsere Kooperationsvereinbarungen mit ausgewählten Landkreisen und Städten in Sachen-Anhalt, die operative Ziele und Meilensteine klar benennen. Wichtig ist uns eine enge Abstimmung auch bei der Kommunikation sowie der Standortvermarktung, um unsere Unternehmen zu unterstützen, sich mit ihren Produkten und Dienstleistungen im Markt zu platzieren.

Ein Thema liegt mir als Mitglied im Sprecherrat der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Wirtschaftsförderer besonders am Herzen: Wir müssen gemeinsam unser Berufsbild neu denken: Welche neuen Anforderungsprofile sind an Beschäftigte von Wirtschaftsförderungen zu stellen, damit sie gut gerüstet sind für die Bedarfe der Unternehmen, für integrierte Servicedienstleistungen? Wie gelingt es uns, gut ausgebildete Nachwuchskräfte an uns zu binden und sie weiterzuentwickeln? Welche Berufsstandards können gemeinsam entwickelt werden?

„Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung muss spürbare Erleichterungen für Wirtschaft und Verwaltung bewirken“, heißt es in den Empfehlungen des OWF ZUKUNFT. Das unterstreichen auch die Arbeitsergebnisse des Labors für angewandte IT in der Wirtschaftsförderung (WiFöLAB) an der Hochschule Harz – dem deutschlandweit ersten seiner Art. Daraus resultiert die gemeinsame Forderung notwendige Kompetenzen in neuer Qualität zu vermitteln und länderübergreifende Lösungen zu entwickeln, die von Ostdeutschland aus Impulse für ganz Deutschland geben! Das unterstütze ich, denn Wirtschaftsförderung muss effektiver werden. Erfolgreich sind wir nur dann, und davon bin ich zutiefst überzeugt, wenn wir modern, vernetzt und partnerschaftlich agieren. Kooperation und Digitalisierung sind die Schlüssel zum Erfolg, damit unsere Kunden, die Unternehmerinnen und Unternehmer, sich am Ende des Tages wie Könige fühlen.

 

 

 

 

 

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