Freitag, Mai 3, 2024

Christian Pegel: “Das Thema Wasserstoff wird die Energiewende deutlich voranbringen – und wir in Mecklenburg-Vorpommern wollen ganz vorn mit dabei sein.”

Von Christian Pegel (SPD), Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung in Mecklenburg-Vorpommern

Mecklenburg-Vorpommern zählt bundesweit zu den Vorreitern in Sachen Energiewende. Das liegt vor allem daran, dass wir in unserem Flächenland und auf der Ostsee davor hervorragende Bedingungen für das Erzeugen von Windenergie haben. So hat sich M-V, wie wir den langen Namen unseres Bundeslands abkürzen, zu einem „Windland“ entwickelt. Inklusive einer neuen Branche, die viele Tausend hochqualifizierte Arbeitsplätze gebracht und zum Aufschwung unserer Häfen und Werften beigetragen hat.

Hinzu kommt, dass unsere Landwirte und auch Industriebetriebe frühzeitig begonnen haben, die Potenziale von Biomasse und Solarenergie auszuloten. Dies alles hat dazu geführt, dass wir bereits seit 2013 rein rechnerisch mehr erneuerbaren Strom erzeugen als wir überhaupt an Strom verbrauchen.

Genau hier knüpfen unsere Pläne für die Zukunft an: Wir wollen die saubere Energie, die wir bei uns im Land produzieren, auch vollständig nutzen und dies möglichst gleich dort, wo sie entsteht. Wir wollen diese Energie für andere Bereiche einsetzbar machen – für die Mobilität, für die Wärmeversorgung, für die Industrie.

Ein großes Thema ist bei uns nicht erst seit heute die klimafreundliche Herstellung von Wasserstoff und ähnlichen aus sauberem Strom gewonnenen Energielieferanten: Wir haben die Windanlagen, die diesen liefern. In einem Flächenland wie unserem ist es sehr sinnvoll, ihn gleich vor Ort dezentral zu nutzen. Und wir haben eine lebhafte Szene, die sich schon seit Jahren mit diesem Thema befasst und auch schon Erfolge vorzuweisen hat. Um nur vier Beispiele zu nennen:

Die Hochschule Stralsund hat schon seit 2009 ein Institut für regenerative Energiesysteme und zum Beispiel die kohlendioxidfreie Methanolproduktion optimiert. Das in M-V ansässige Unternehmen Apex hat kürzlich Europas größte netzgekoppelte Wasserstoffanlage in Betrieb genommen und versorgt das gesamte Unternehmen und eine öffentliche Wasserstofftankstelle mit emissionsfreier Energie. Zwei weitere Projekte treiben die Idee von Wasserstoff-LKW und CO2-freiem Ammoniak voran, der in der Landwirtschaft und als Schiffstreibstoff eingesetzt werden könnte. Auch Landwirtschaft und Schiffe haben wir in Mecklenburg-Vorpommern mit unseren vielen Seen, Flüssen und der Ostsee ja reichlich.

Um es kurz zu machen: Mecklenburg-Vorpommern will auch Wasserstoffland werden. Wir haben längst erkannt, welche Chancen das Thema Wasserstoff birgt. Es hat das Potenzial, einen neuen Wirtschaftszweig bei uns im Land zu begründen, der die Wertschöpfungskette von der Erzeugung bis zum Verbrauch abbildet und dabei Arbeitsplätze schafft. Und: Ich bin überzeugt, wenn wir den bei uns im Land erzeugten Strom auch bei uns im Land nutzbar machen, steigert dies auch die Akzeptanz für unsere Windenergieanlagen.

Das Thema Wasserstoff wird die Energiewende deutlich voranbringen – und wir in Mecklenburg-Vorpommern wollen ganz vorn mit dabei sein.

 

 

 

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