Samstag, November 23, 2024

Neuer Aufschwung oder Dauerkrise? Teil 12 – Rainer Gläß, Geschäftsführer GK SOFTWARE SE, Schöneck

Die Corona-Pandemie traf 2020 die ostdeutsche Wirtschaft vollkommen unvorbereitet. Doch die Folgen fielen höchst unterschiedlich aus: Während ganze Branchen herbe Umsatzeinbußen und Kurzarbeit verkraften mussten, haben andere Unternehmen in der Pandemie neue Geschäftsfelder für sich entdeckt. Wirtschaft + Markt hat ostdeutsche Unternehmer nach ihren Erfahrungen mit der Pandemie und ihren Erwartungen für das neue Jahr befragt.

Folge 12:

Rainer Gläß, Geschäftsführer GK SOFTWARE SE, Schöneck
Branche: Software

Die GK Software SE ist mit mehr als 325.000 Installationen in über 60 Ländern und mehr als 1.200 Mitarbeitern führender europäischer Software-Anbieter von ganzheitlichen Filiallösungen für den Einzelhandel.

W+M: Herr Gläß, wie hat die außergewöhnliche Pandemie-Situation ihr Unternehmen/Branche in 2020 betroffen?

Rainer Gläß: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Handel sind sehr unterschiedlich. Während einige Branchen durch Schließungen stark betroffen sind, konnten andere Bereiche wie Lebensmittel, Baumärkte und Drogeriemärkte sogar ein Wachstum verzeichnen. Die GK Software SE hat Kunden aus allen Bereichen des Handels sowie überall auf der Welt. Unsere Lösungen werden vor allem von großen, internationalen Unternehmen eingesetzt und von diesen sind die meisten Lebensmittelhändler. Dadurch und auch durch die Tatsache, dass große Retailer ihre Pläne in der Regel langfristig verfolgen, sind wir als Unternehmen von den Auswirkungen der Pandemie bislang verschont worden. Im Gegenteil konnten wir sogar 2020 unsere Wachstumsgeschichte fortsetzen.  Allerdings ist es herausfordernder geworden, Verträge mit neuen Kunden abzuschließen, weil die persönlichen Kontakte vor Ort natürlich massiv eingeschränkt werden mussten.

Welche Erwartungen/Projekte verbinden Sie mit dem neuen Jahr 2021?

Rainer Gläß: Wir konnten 2020 eine Reihe neuer Kunden gewinnen und werden diese Projekte im kommenden Jahr gut auf den Weg bringen. Darunter sind die ersten großen Projekte für unsere Enterprise Cloud Lösung cloud4retail. Und wir gehen davon aus, auch im nächsten Jahr weltweit neue Kunden zu gewinnen und unsere international führende Position auszubauen. Dabei lassen wir uns als modernes Unternehmen, das bereits vor der Pandemie eine Kultur des mobilen Arbeitens ohne zu enges Korsett hatte, von den gegenwärtigen schwierigen Umständen nicht ausbremsen. Wobei ich mir natürlich schon erhoffe, dass die zweite Jahreshälfte wieder normalere Umstände für uns alle mit sich bringt.

Was könnten Bund und Land zur Ankurbelung der Wirtschaft unternehmen?

Rainer Gläß: Benötigt wird in erster Linie mehr Planungssicherheit darüber, wann das Leben wieder in die üblichen Bahnen zurückkehrt. Und natürlich sollten Schulen und Kindergärten möglichst schnell wieder den Regelbetrieb aufnehmen. Darüber hinaus ist es aus meiner Sicht wichtig, dass den Unternehmen, welche von der Pandemie stärker getroffen sind als GK, schnell und unbürokratisch geholfen wird.

 

 

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