Giffey fordert Beseitigung der „Unterrepräsentanz von ostdeutscher Lebenserfahrung in wichtigen Ämtern“

Bad Saarow. Zum Auftakt des heute in Bad Saarow begonnenen Ostdeutschen Wirtschaftsforums (OWF) hat sich Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey (SPD) für eine weitere Angleichung der Lebensverhältnisse zwischen West und Ost sowie für mehr Führungskräfte mit ostdeutschen Biografien in Spitzenpositionen ausgesprochen. Bei der Eröffnungsveranstaltung am Abend sagte die SPD-Politikerin: „Die Ostdeutschen haben allen Grund stolz zu sein auf das Erreichte und die positive Entwicklung, darauf, dass sie viele Veränderungen gut gemeistert haben. Und, dass sie in einigen Bereichen und Regionen inzwischen eine Vorreiterrolle haben. Was in herausfordernden Jahrzehnten geleistet wurde, das verdient Wertschätzung. Die noch vorhandenen Ungleichheiten müssen aber weniger werden, bestenfalls ganz verschwinden. Dazu gehört, aktiv gegen die Strukturschwäche im Osten und die Unterrepräsentanz von ostdeutscher Lebenserfahrung in wichtigen Ämtern zu wirken. Unterschiede bei den Löhnen, dem Vermögen oder auch bei der Besetzung von Führungspositionen – das ändert sich nicht von allein, wie viele vielleicht gehofft hatten.“ Die junge Generation solle, so Giffey, selbstbewusst sein und weiter aktiv an Verbesserungen arbeiten. „Was dabei helfen kann, ist zum Beispiel die konsequente Ansiedlung neuer Bundeseinrichtungen in Ostdeutschland, wie wir es gerade mit der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt in Neustrelitz getan haben. Andere gute Beispiele sind das Deutsch-Griechische Jugendwerk in Leipzig, das Ausbildungszentrum des Technischen Hilfswerks in Brandenburg an der Havel oder auch das Modellprojekt ‚Smart City Cottbus‘.“

Führende Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutieren auf dem Ostdeutschen Wirtschaftsforum bis zum kommenden Dienstag über die Folgen der Coronakrise und Zukunftsperspektiven des Wirtschaftsstandortes Ostdeutschland. Unter dem Motto „Mut zum Vorsprung – wie wir gemeinsam die Krise meistern“, soll nicht nur die aktuelle Situation der ostdeutschen Wirtschaft erörtert, sondern in vielfältiger Weise Zukunftsthemen beleuchtet werden – Digitalisierung, Energie- und Mobilitätswende, Nachhaltigkeit, „grüne“ Geschäftsmodelle und Ostdeutschland als attraktiver Investitionsstandort.