Die Präsidenten der norddeutschen Unternehmerverbände Rolf Paukstat, Mecklenburg-Schwerin e.V. Mecklenburg e.V., Frank Haacker, UV Rostock- Mittleres UV Vorpommern e.V. und Gerold Jürgens, UV Vorpommern e.V., haben anlässlich Ihres jüngsten Treffens in Schwerin ein Forderungs- und Positionspapier verabschiedet.
1. Stärkung des Mittelstandes
– Mittelstandsstrategie von Bundesminister Altmaier wird begrüßt
– die längst überfällige Fokussierung auf den Mittelstand nun auch wirklich umsetzen
– 99,6 Prozent aller umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen sind kleine und mittlere Unternehmen, diese schaffen 59 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze und stellen 81,8 Prozent der Ausbildungsplätze in Deutschland
– die regionalen Verbände repräsentieren in ihrer Mitgliederstruktur die typische Unternehmenslandschaft Ostdeutschlands in besonderer Weise
– steuerliche Belastung des Mittelstand reduzieren
2. Bürokratieabbau
– Bürokratieentlastungsgesetz nicht nur auf Bundesebene, sondern auch auf EU und die Länderebene beitragen, dass die Entbürokratisierungsvorhaben auch wirklich angegangen und in ihrer Umsetzung kontrolliert werden
– wir fordern ein neue Gesetzgebungs- und Verwaltungskultur, bei der die Vermeidung oder Begrenzung neuer Regelungen im Vordergrund steht
– bei neuen Gesetzesvorhaben soll – soweit vertretbar – auf Kontrolle und Regulierung verzichtet werden, bis eine Notwendigkeit dafür eindeutig nachgewiesen ist
– auch ist die Digitalisierung voranzutreiben, die Verwaltung hat sich dabei an die effektiven Möglichkeiten anzupassen, die sich durch Anwendung dieser Technologien ergeben und nicht umgekehrt
3. Landeshaushalt setzt auf Investitionen
– die Wirtschaft begrüßt den geplanten Landeshaushalt für Mecklenburg-Vorpommern für 2020/2021 und die darin geplante deutliche Erhöhung der eigenfinanzierte Investitionsquote 2020 (9,2 Prozent; fast dreimal so hoch wie 2019)
– dies ist ein Konjunkturprogramm für die heimische Wirtschaft
4. Fachkräfte – Berufliche Bildung stärken
– Berufliche Bildung braucht mehr Wertschätzung und Investition – Qualität und Attraktivität müssen gesichert und gestärkt werden
– Verbesserung der Berufs- und Studienorientierung an Schulen – Bildungswege müssen stärker verzahnt und durchlässiger gestaltet werden
– Abbau von Geschlechterklischees und Förderung von MINT-Fächern
– Digitalisierung in Schulen und Berufsschulen vorantreiben – Ausstattung den Bildungseinrichtungen mit adäquater Technik sowie inhaltliche und methodische Qualifizierung des Bildungspersonals zu Wirtschaft 4.0
– Finanzielle Unterstützung für Ausbildungsbetriebe, insbesondere ländlicher Betriebe (Fahrtkostenerstattung, Internat für den Berufsschulunterricht)
– Austausch zwischen Unternehmen, Berufsschulen und überbetrieblichen Berufsbildungsstätten verbessern – Lernortkooperationen fördern
– Stärkung der Berufsschulstandorte in Mecklenburg-Vorpommern
– Ehrenamtliches Engagement in der Beruflichen Bildung stärken
5. Arbeitsmarkt flexibel halten
– Unternehmen müssen beweglich auf die Anforderungen ihrer Kunden reagieren können
– es sind verschiedene Instrumente, welche eine entsprechende Flexibilität ermöglichen, nötig
– flexiblere Regelungen für die Arbeitszeit können sowohl betriebliche Notwendigkeiten als auch persönliche Wünsche der Beschäftigten berücksichtigen
6. Fachkräfte – bezahlbarer Wohnraum für Fachkräfte
– ein angespannter Wohnungsmarkt und hohe Immobilienpreise können für Fachkräfte ein Ausschlusskriterium bei der Standortwahl darstellen
– bezahlbarer Wohnraum in Arbeitsplatznähe in Ballungszentren und touristisch stark nachgefragten Lagen Mecklenburg-Vorpommerns ist zu fördern
7. Energiekosten: Belastungen der Unternehmerschaft zu hoch
– die Standortvorteile Deutschlands dürfen nicht durch zu hohe Strompreise gefährdet werden
– der Anteil von Steuern und Umlagen macht mehr als 50 Prozent des Strompreises aus
– CO2-Preis, EEG-Umlage, Strukturwandel-Milliarden – die Kosten der Energiewende müssen gerecht verteilt werden.