Greifswald. Regelmäßig – zuletzt im Jahr 2016 – führt die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vorpommern unter den von ihr betreuten Unternehmen eine Qualitätsbefragung zur Kundenzufriedenheit sowie eine Standortbewertung für Vorpommern durch. An der aktuellen, anonymisiert durchgeführten Befragung, die im Juni stattfand, nahmen 87 Befragte teil.
Mehrheit der Unternehmen sehr zufrieden
95 % der befragten Unternehmen gaben an, mit der Arbeit der WFG sehr zufrieden oder zufrieden zu sein (zum Vergleich 2016: 90 %). Die Weiterempfehlungsrate lag mit ebenfalls 95 % erfreulich hoch, auch wenn mit 97 % der Wert in 2016 noch etwas besser war. Als besondere Kompetenzen der WFG wurden die Unterstützung bei Standort-, Flächen- und Immobiliensuche, die Fördermittel- und Finanzierungsberatung, die Netzwerk- und Kontaktvermittlung sowie die Marketing- und PR-Unterstützung benannt. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde zudem u. a. eine hohe fachliche Kompetenz, Freundlichkeit und eine gute Erreichbarkeit attestiert.
„Leben & Arbeiten auf Deutschlands Sonnendeck“
Den höchsten Bekanntheitsgrad bei den Projektaktivitäten erhielt die Fachkräftekampagne „Leben & Arbeiten auf Deutschlands Sonnendeck“, doch auch das regionale Standortmarketing wie auch das jüngste Projekt „Neue Unternehmer für Vorpommern – Für mehr Unternehmensgründungen und -nachfolgen in der Region“, welches erst im Januar gestartet ist, erfreuen sich großer Bekanntheit.
Rolf Kammann, Geschäftsführer der WFG Vorpommern, zeigte sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen: „Die guten Bewertungen freuen uns und liefern uns eine tolle Motivation für die zukünftige Arbeit. Einige Anmerkungen und Kommentare geben uns gleichzeitig wichtige Aufschlüsse, wie wir noch besser werden und uns strategisch zielgerichteter ausrichten können. So wird deutlich, dass das regionale Standortmarketing noch intensiver und zielgruppengerechter betrieben werden muss. Hierzu bedarf es aber auch einer besseren Zusammenarbeit und einer Bündelung regionaler Ressourcen.“
Bestandteil der Befragung ist immer auch eine Standortbewertung Vorpommerns durch die Unternehmen. Diese fiel in diesem Jahr besonders gut aus, denn 88 % (z. Vgl. 82 bzw. 76 % in den vorherigen Erhebungen) der befragten Betriebe sind mit dem Standort Vorpommern sehr zufrieden oder zufrieden und nur 12 % unzufrieden. Kein einziges Unternehmen zeigte sich sehr unzufrieden, was in den Umfragen der WFG Vorpommern erstmals auftrat.
Hohe Lebensqualität und die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen
Als Stärken der Region wurden vor allem die hohe Lebensqualität, die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen und auch die Preise für diese sowie auch für Gewerbeimmobilien angegeben. Besonders bemerkenswert ist, dass sich das Image Vorpommerns aus der Innensicht heraus inzwischen deutlich verbessert hat. Fast 72 % der Befragten sind mit diesem inzwischen sehr oder eher zufrieden, 2016 waren es nur 58 %, 2014 mit 55 % noch weniger.
Ein differenzierteres Bild ergibt sich bei den einzelnen Standortkriterien. So schlugen sich offensichtlich das Autobahn-Loch bzw. die jetzige bauliche Übergangslösung an der A20 bei Tribsees auf die Befragungsergebnisse nieder, denn nur noch 26 % waren mit der Autobahnanbindung sehr zufrieden (2016 waren es noch 55 %). Stattdessen stieg der Grad der diesbezüglich Unzufriedenen von 2 % in 2016 auf 23 % aktuell. Unverändert mäßig fällt die unternehmerische Bewertung der Schienenanbindung Vorpommerns aus: waren bereits 2016 rund 47 % eher unzufrieden, stieg der Unmut 2019 auf über 51 %.
Deutliche Veränderungen auch bei der Fachkräfteverfügbarkeit: fast 72 % („nur“ 48 % in 2016) der Unternehmer bewerten diesen Aspekt mittlerweile mindestens als eher unzufrieden.
Herausforderungen: Breitbandversorgung, verkehrliche Erreichbarkeit und Fachkräftesicherung
Eine weitere Frage nach der Einschätzung der Telekommunikationsinfrastruktur macht schließlich deutlich, dass eine gute Versorgung immer wichtiger wird, diese aber von vielen Unternehmen noch nicht als ausreichend eingeschätzt wird. Nur 33 % gaben hier eine positive Bewertung ab. Der Zufriedenheitsgrad lag 2016 mit 45 % noch deutlich höher. „Dies zeigt aber nicht eine Verschlechterung der infrastrukturellen Versorgungsqualität, sondern macht deutlich, wie dieser Aspekt als Standortfaktor immer bedeutsamer und unverzichtbarer werde“, so Rolf Kammann. „Offensichtlich profitieren die Unternehmen von den intensiven Verbesserungen, die mit dem Breitbandausbau flächendeckend vorgenommen werden, noch nicht wirklich. Breitbandversorgung und die verkehrliche Erreichbarkeit sowie das allgegenwärtige Thema Fachkräftesicherung sind somit die größten Herausforderungen für die Standort- und Regionalentwicklung aus Unternehmersicht und damit auch Kernaufgaben der regionalen Wirtschaftsförderung“, so Kammann weiter.
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