Weg aus Niedriglohnsektor für Ostdeutsche besonders schwer
Berlin. Niemand wird gezwungen im Niedriglohnsektor zu bleiben, hat Gesundheitsminister Jens Spahn in einer Talkrunde bei Maybrit Illner gesagt. Er würde in der Arbeitswelt alles so lassen, wie es ist, berichtet der Mitteldeutsche Rundfunk. Aber wie sieht die Realität aus? Wie viele Menschen verdienen einen Niedriglohn und gibt es einen Weg daraus? Die gute Nachricht: Der Anteil der Niedriglohnempfänger hat sich in den letzten zwei Jahren leicht verringert, trotzdem leben in Deutschland etwas mehr als 20 Prozent der Arbeitnehmer von einem Niedriglohn. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen arbeiten 36 Prozent der Erwerbstätigen im Niedriglohnsektor. Das habe verschiedene Gründe, sagt Irene Dingeldey vom Institut Arbeit und Wirtschaft der Universität Bremen: „Die Tarifbindung ist in Ostdeutschland wesentlich geringer als in Westdeutschland.“ Deutlich weniger Arbeitnehmer seien gewerkschaftlich organisiert. Das beeinflusse, wie die Löhne zustande kommen und so auch die Lohnhöhe, erklärt Dingeldey. Außerdem sei die Größe der Unternehmen relevant: „Niedriglohn gibt es häufiger in kleineren Unternehmen, so wie in Dienstleistungsunternehmen. In Ostdeutschland ist relativ wenige große Industrie angesiedelt. Es gibt mehr kleine Dienstleistungsfirmen.“ Mehr
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