Der W+M-Fragebogen: Dr. Holger Födisch, Vorstand der Dr. Födisch Umweltmesstechnik AG
Was heißt es, in heutigen Zeiten Unternehmer oder Manager zu sein? Welche Ziele, Werte und Visionen stehen im Fokus – sowohl privat als auch beruflich? Wirtschaft + Markt fragt Persönlichkeiten der ostdeutschen Wirtschaft im W+M-Fragebogen.
Heute: Dr. Holger Födisch, Vorstand der Dr. Födisch Umweltmesstechnik AG
Geboren bin ich in Wolfen. An das Studium an der Technischen Hochschule Merseburg –Fachrichtung: Verfahrenstechnik; Spezialisierung: Umweltschutztechnik /Luftreinhaltung – schloss sich die Promotion auf dem Fachgebiet Elektroabscheider an. Bis 1991 leitete ich den Versuchsstand der Umwelttechnik – Luftreinhaltung Leipzig GmbH (vormals VEB Entstaubungstechnik). Noch im selben Jahr machte ich mit dem Bereich Messtechnik der Forschungsabteilung der Umwelttechnik Leipzig GmbH selbstständig, gründete die Dr. Födisch Umweltmesstechnik GmbH, kaufte den Versuchstand von der Treuhand und leitete das Unternehmen in der Folge als Geschäftsführer und mit Umfirmierung zur AG als Vorstand.
Heute bin ich:
Vorstand der Dr. Födisch Umweltmesstechnik AG in Markranstädt
Lebensmotto:
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen
Und: Nicht alle Dinge völlig ernst zu nehmen, Probleme locker anzugehen und zu lösen.
S T A R T S C H U S S
1. Wie heißt Ihr Unternehmen und wann wurde es gegründet?
Die Dr. Födisch Umweltmesstechnik AG ist im Jahr 2000 durch die Umfirmierung der im Jahr 1991 gegründeten Dr. Födisch Umweltmesstechnik GmbH hervorgegangen.
2. Was ist die Kernkompetenz Ihres Unternehmens?
Unser Team entwickelt, fertigt und setzt industrielle Emissions- und Prozessmesstechnik ein. Darüber hinaus vermarkten wir smarte Sensoren für die Umwelt und für die Überwachung der Luftgüte am Arbeitsplatz.
3. Was hat Sie zum Unternehmen geführt?
Als damals neunundzwanzigjähriger Abteilungsleiter, mit der Verantwortung für 18 Mitarbeiter, des Versuchsstandes des VEB Entstaubungstechnik (zuletzt Forschungsabteilung der Umwelttechnik Leipzig GmbH) habe ich 1998 den Sprung in die Marktwirtschaft gewagt und ein eigenes Unternehmen gegründet.
4. Geborener Unternehmer oder Spätberufener?
Es gab eine Idee und viel Mut sowie motivierte Mitstreiter, die mit Engagement und mit mir den Sprung in die Selbstständigkeit und Marktwirtschaft wagten.
5. Was war Ihre bisher erfolgreichste Idee als Unternehmer?
Die Adaption eines Staubmessgerätes für den Einsatz in chinesischen Kohlekraftwerken.
6. Und wo haben Sie sich getäuscht?
Ich habe mich schon tausendmal getäuscht, das gehört zum täglichen Leben dazu.
L A U F B A H N
1. Was zeichnet einen guten Chef aus?
Sich selbst nicht zu wichtig nehmen und Aufgaben sinnvoll verteilen.
2. Und was einen guten Mitarbeiter?
Lust am und Motivation im Job.
3. Welche wichtigen Eigenschaften sollte ein Unternehmer haben?
Einstecken können und immer motiviert sein.
4. Ihre Passion als Unternehmer: Entwickeln, verkaufen oder organisieren?
Entwickeln und verkaufen
5. Was verbindet Sie mit Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung?
Unsere Produkte basieren auf eigenen Ideen und Entwicklungen.
6. Und wohin soll die Reise Ihres Unternehmens gehen?
An die Börse (Initial Public Offering).
Z W I S C H E N S P R I N T
1. In einem Satz: Ein Buch, dass Sie jederzeit empfehlen würden und warum?
Da gibt es kein spezielles Buch.
2. In einem Satz: Ein Musikstück, das Sie immer wieder hören können?
Das Lied “Child in Time” der britischen Band Deep Purple.
3. Etwas, wobei Sie sich entspannen können?
Beim Musik hören (querbeet Musik der 60er bis 80er, jedoch keinen Jazz).
4. Ein Lieblingsplatz in der Welt?
Mein Lieblingsplatz ist Leipzig.
A U S D A U E R T E S T
1. Was bedeutet für Sie Heimat?
Heimat sind für mich Familie und Firma.
2. Wenn Sie drei Dinge – ideell oder finanziell – unterstützen könnten oder es bereits tun, welche wären/sind dies?
Ich engagieren mich regional für Kultur – Sanierung des Herrenhaus Möckern (ein ehemaliges Rittergut), Sport – Fitness-/Sportmöglichkeiten im Unternehmen und Sponsoring Handball Club Leipzig – und Musik – Sponsoring Gewandhaus zu Leipzig.
3. Wenn Sie nicht Unternehmern geworden wären, was wären Sie dann gerne geworden?
Dann wäre ich Hochschullehrer geworden.
Z I E L E I N K U N F T
1. Welche Vision von der Zukunft fasziniert Sie?
Eine gesunde, wettbewerbsorientierte und friedliche Welt fasziniert mich.
2. Und welche bereite Ihnen Sorge?
Wenn sich eine maßgeblich nicht materielle Orientierung entwickeln würde, dann würde mir diese Sorge bereiten.
3. Zum Abschluss: Ein Rat an junge Menschen?
Bleibt hungrig auf Erfolg.
Bisher erschienene W+M-Fragebogen:
Dr. Ute Bergner, Geschäftsführende Gesellschafterin VACOM Vakuum Komponenten & Messtechnik GmbH https://wirtschaft-markt.de/2021/05/02/der-wm-fragebogen-dr-ute-bergner/
Mathhias Heicke, Geschäftsführender Gesellschafter Medicare GmbH https://wirtschaft-markt.de/2021/06/22/der-wm-fragebogen-matthias-heicke-geschaeftsfuehrender-gesellschafter-medicare-gmbh-2/
Dr. Stephan Lowis, Vorstandsvorsitzender der envia Mitteldeutsche Energie AG https://wirtschaft-markt.de/2021/04/20/premiere-der-wm-fragebogen-dr-stephan-lowis/
Kirstin Knufmann, Geschäftsführende Inhaberin der PureRaw Knufmann GmbH https://wirtschaft-markt.de/2021/05/14/der-wm-fragebogen-kirstin-knufmann/
Martin Menz, Geschäftsführer Relaxdays GmbH https://wirtschaft-markt.de/2021/05/28/der-wm-fragebogen-martin-menz/