Wirtschaft und Markt

Elitenmonitor: Unterrepräsentation von Ostdeutschen in Führungspositionen

Foto: AdobeStock

Berlin. Die Ostdeutschen in Führungspositionen sind nach wie vor unterrepräsentiert, wenn der Anteil Ostdeutscher bei nahezu 20 Prozent der Bevölkerung liegt. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Elitenmonitors hervor, einer von der Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland initiierten Langzeituntersuchung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universitäten Leipzig, Jena und der Fachhochschule Zittau/Görlitz.

Der Anteil von Ostdeutschen in Führungspositionen ist über alle Sektoren in den vergangenen Jahren leicht gestiegen. Waren es 2018 noch 10,9 Prozent, so lagen sie 2024 bei 12,1 Prozent. Während sich in den Bundesbehörden der Anteil Ostdeutscher in Führungspositionen zwischen 2022 und 2025 von 11,9 auf 12,6 Prozent anstieg, konstatiert der Elitenmonitor, dass in den Top-100 Unternehmen Deutschlands Ostdeutsche mit 0,0 Prozent vertreten sind. Während es in Politik und Verwaltung eine Steigerung gab (Politik 2018: 19,9 Prozent 2024: 21,4 Prozent; Verwaltung (2018: 9,8 Prozent 224: 12,7 Prozent) ging in anderen Sektoren die Anteile teilweise zurück, zum Beispiel in der Wirtschaft (2018: 5,1 Prozent 2024: 4,0 Prozent) oder in der Kultur (2018: 9,3 Prozent 2024: 6,8 Prozent). Im Elitenmonitor wurden rund 3.000 Spitzenpositionen in zwölf Sektoren untersucht.

Mit der Veröffentlichung des Elitemonitors stellen sich viele Fragen, die durchaus diskutiert werden sollten. Wird bei einer Repräsentanz von 20 Prozent Ostdeutscher in Führungspositionen alles gut sein? Wer verantwortet die aktuelle Unterrepräsentanz? Was können Politik und Wirtschaft tatsächlich tun? Was können und müssen gut ausgebildete Ostdeutsche tun, um in die Führungspositionen zu gelangen? Es gibt viele Denkansätze und Ursachendefinitionen, viele basieren allerdings nur auf anekdotischer Evidenz, also auf Hörensagen.

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