Leipzig, 1. August 2024. Der ostdeutsche Maschinen- und Anlagenbau hat das erste Halbjahr 2024 nach Angaben des VDMA Ost mit einem enttäuschenden Auftragseingang abgeschlossen. Die Bestellungen blieben im Juni deutlich unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Auch die Halbjahresbilanz fällt im Vergleich zum Vorjahr negativ aus.
Im Juni 2024 bestellten die Kunden insgesamt preisbereinigt 33 Prozent weniger Maschinen, Anlagen, Komponenten und Dienstleistungen als im Vorjahresmonat. Sowohl die Inlandsbestellungen (minus 19 Prozent) als auch die Auslandsorders (minus 37 Prozent) lagen im zweistelligen Minusbereich. „Damit setzte sich die kraftlose Inlandsnachfrage fort. Bei der rückläufigen Bestellfreude ausländischer Kunden spielt dagegen ein Sondereffekt eine entscheidende Rolle“, erklärt Oliver Köhn, Geschäftsführer des VDMA Ost. So hatte die Branche im Juni 2023 überdurchschnittlich viele Aufträge aus dem Ausland erhalten – gegenüber dem Jahr 2022 waren diese um 54 Prozent in die Höhe geschnellt.
Eine ernüchternde Bilanz zieht Köhn zudem für das erste Halbjahr 2024: Im bisherigen Jahresverlauf von Januar bis Juni 2024 weisen die Auftragsbücher ein Minus von real 28 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf. Spürbar gesunken sind hierbei die Auftragseingänge aus dem Inland (minus 18 Prozent) und dem Ausland (minus 30 Prozent). „Diese Daten verdeutlichen zum einen die grundsätzliche Nachfrageschwäche im Binnengeschäft. Hier bleibt die Auftragslage sehr schwierig. Zum anderen macht sich die hohe Vergleichsbasis bei den Auslandsaufträgen bemerkbar“, sagt Köhn. Demnach blickten die ostdeutschen Maschinenbau-Betriebe Mitte 2023 auf ein ungewöhnlich hohes Plus, das vor allem auf die Akquise von Großaufträgen zurückzuführen war. Diese hatte die Zahlen maßgeblich angekurbelt.