München/Erfurt. Wie dpa berichtet kann Thüringen bei den Patentanmeldungen punkten. Mit seinen 24 Patentanmeldungen pro 100 000 Einwohner liegt der Freistaat weit vor den anderen ostdeutschen Ländern. Auch einige westdeutsche Bundesländer ließ Thüringen hinter sich, geht aus Daten des Deutschen Patent- und Markenamtes in München hervor. Wieviel die Kennzahl Patenanmeldungen pro 100.000 Einwohner jedoch wirklich aussagt, könnte man diskutieren.
Von der reinen Zahl der Patentanmeldungen liegt der kleine Freistaat nur im Mittelfeld der Bundesländer. Insgesamt wurden nach den Zahlen des Patentamtes im vergangenen Jahr von Thüringer Wissenschaftlern, Forschern, Ingenieuren und Tüftlern 502 Patente angemeldet. In Ostdeutschland war das der zweithöchste Wert nach Sachsen mit 544 Anmeldungen, geht aus den Daten hervor. Danach kam Thüringen 2023 auf 24 Patentanmeldungen pro 100 000 Einwohner. Das waren fast doppelt so viele wie im Nachbarland Sachsen mit 13 und deutlich mehr als in Brandenburg mit 8, in Mecklenburg-Vorpommern mit 7 und in Sachsen-Anhalt mit 6 Anmeldungen pro 100 000 Einwohner. Der Freistaat, der vor allem in der Optik und der Medizintechnik, aber auch mit Neuheiten bei Maschinen und Geräten punkten konnte, ließ auch Länder wie Rheinland-Pfalz (15 pro 100 000 Einwohner) oder Schleswig-Holstein (13 pro 100 000 Einwohner) hinter sich.
Hochburg der optischen Industrie
Für Fachleute ist das bemerkenswert, weil in Thüringen keine Großkonzerne mit gut besetzten Forschungs- und Entwicklungsabteilungen ihren Sitz haben. Thüringen ist jedoch seit Jahrzehnten eine Hochburg der optischen Industrie, zunehmend auch der Medizintechnik, die als sehr innovativ gelten. Dazu wird auch viel geforscht mit Schwerpunkt in Jena.
Von der reinen Zahl der Patentanmeldungen liegt der kleine Freistaat allerdings nur im Mittelfeld der Bundesländer. Insgesamt wurden nach den Zahlen des Patentamtes im vergangenen Jahr von Thüringer Wissenschaftlern, Forschern, Ingenieuren und Tüftlern 502 Patente angemeldet. In Ostdeutschland war das der zweithöchste Wert nach Sachsen mit 544 Anmeldungen, geht aus den Daten hervor.
Insgesamt haben einheimische Unternehmen, Forschungseinrichtungen sowie individuelle Erfinderinnen und Erfinder bundesweit 38.469 Patente im vergangenen Jahr eingereicht – ein Plus von 3,4 Prozent zum Vorjahr. Ein Großteil der Anmeldungen kam von Unternehmen eingereicht, beim Deutschen Patent- und Markenamt spielte erneut die Autoindustrie die wichtigste Rolle. Nach Bundesländern betrachtet lag Baden-Württemberg mit weitem Abstand vorn – dort sind auch die Konzernzentralen von Bosch und Mercedes-Benz beheimatet. Aus dem Bundesland gingen 14.648 Patentanmeldungen ein, neun Prozent mehr als 2022.