Bahngipfel: Brandenburg setzt auf die Schiene
Berlin. Das Land Brandenburg drängt auf den Ausbau des Schienenverkehrs in Brandenburg. Dies verdeutlichte Ministerpräsident Dietmar Woidke beim dritten Bahngipfel im Roten Rathaus in Berlin. Am Bahngipfel nahmen Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke sowie Vertreter der Bundesregierung, der Deutschen Bahn und des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg teil.
Für weitere Ansiedlungen in Brandenburg, der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Polen und einer engeren Vernetzung mit Berlin fordert Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke den Ausbau der Schieneninfrastruktur in der Hauptstadtregion, insbesondere nach Polen und in die Lausitz. Im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts i2030 soll die Schieneninfrastruktur entlang von acht Korridoren sowie im S-Bahn-Netz modernisiert und erweitert werden. Der Bund soll den Ausbau des Knotens Berlin in den „vordringlichen Bedarf“ des Bundesschienenwegeausbaugesetzes (BSWAG) aufnehmen, mit der Potsdamer Stammbahn, dem südlichen und westlichen Berliner Innenring, der Nordbahn und der Verbindung nach Wustermark.
Von besonderer Bedeutung für Brandenburg ist auch der grenzüberschreitende Schienenverkehr, hier etwa der zweigleisige elektrifizierte Ausbau der Strecke Berlin – Küstrin (Ostbahn), der ebenfalls in den vordringlichen Bedarf aufgenommen werden soll. Wichtig für die Schienenverbindungen nach Polen und in die Lausitz sind zudem die Strecken Berlin – Stettin sowie Lübbenau – Cottbus.
Die Städteverbindung Hamburg – Berlin ist deutschlandweit die am stärksten beanspruchte Direktverbindung. Für Instandhaltung und Ausbau der Strecke in den Jahren 2024 bzw. 2025 bis 2026 sowie die damit einhergehenden Vollsperrungen erwarten Berlin und Brandenburg vom Bund die Mitfinanzierung der Ersatzverkehre in das BSWAG aufzunehmen. Berlin und Brandenburg haben bereits 335 Millionen Euro für Planungen bei i2030 gebunden.
Woidke betonte: „Eine gute Schienenanbindung ist wichtig für das Gelingen des Strukturwandels in der Lausitz. Ich bin froh, dass die Baufinanzierung für die Elektrifizierung und den zweigleisigen Ausbau des Streckenabschnitts Lübbenau – Cottbus nun gesichert ist. Dafür sind 265 Millionen Euro eingeplant. Damit rücken Berlin und Cottbus zukünftig näher zusammen. Ab 2027 werden deutlich mehr Züge in kürzeren Abständen auf der Strecke Berlin – Cottbus fahren können.“ Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Dr. Richard Lutz, ergänzte im Anschluss an den Bahngipfel: „Eine boomende Hauptstadtregion braucht eine starke Schiene, um noch mehr Menschen den Umstieg auf klimafreundliche Mobilität zu erleichtern. Deshalb investieren wir 2024 gemeinsam mit den Ländern Berlin und Brandenburg und dem Bund rund zwei Milliarden Euro in die Eisenbahninfrastruktur.“