Letztes Rotorblatt für Energiepark Bad Lauchstädt installiert
Bad Lauchstädt, 22. April 2024. Mit der Installation des letzten Rotorblattes steht die Fertigstellung der insgesamt 8 Anlagen für den Energiepark Bad Lauchstädt kurz bevor. Im April 2023 begann die Terrawatt Planungsgesellschaft mbH mit der Vorbereitung der Baustraßen und Montageflächen sowie dem Bau der Fundamente. Im Spätsommer letzten Jahres wurden die ersten Turmelemente, Maschinenhäuser und Rotorblätter des Modells V 162-6.2 MW von Vestas geliefert, sodass im Oktober mit der Montage begonnen werden konnte. Das erste der acht Windräder ging – fast schon symbolisch – als erstes Windrad deutschlandweit im Januar 2024 ans Netz. Seither wurden nach und nach die weiteren Anlagen installiert und angeschlossen.
„Für uns geht damit eine arbeitsame und aufregende Zeit zu Ende. Wir haben in den vergangenen Jahren viel Kraft in die Realisierung dieses Vorhabens gesteckt – neben viel Arbeit nicht zuletzt auch eine Investition von 73 Mio. Euro. Es ist daher für uns ein schönes Bild, nun acht Anlagen der modernsten Generation von Vestas hier vollständig montiert vor uns zu sehen, nachdem die Wetterverhältnisse die Montage an vielen Stellen für uns sehr herausfordernd gemacht haben“, erklärt Falk Zeuner, Geschäftsführer der Terrawatt Planungsgesellschaft mbH.
Parallel zur Errichtung des Windparks, der 50 Megawatt Nennleistung hat und damit jährlich bis zu 145 Mio. kWh Grünen Strom erzeugen wird, wurde in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres ein Umspannwerk in unmittelbarer Nähe errichtet und in Betrieb genommen. Dieses ermöglicht es, den Strom bis zur Fertigstellung der Elektrolyse zunächst ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen und somit die regionale, klimaneutrale Energieversorgung zu unterstützen. Nach Fertigstellung des Elektrolyseurs wird der Grünstrom vorrangig direkt für die Elektrolyse bereitgestellt und nur darüber hinaus gehende Kapazitäten ins Netz eingespeist.
„Mit der Installation aller acht Windräder steht die erste Wertschöpfungsstufe unseres Energieparks, die Erzeugung des Grünstroms, kurz vor der Fertigstellung. Damit kommen wir unserem großen Ziel, im Energiepark Bad Lauchstädt alle Wertschöpfungsstufen des Grünen Wasserstoffs abzubilden, wieder einen entscheidenden Schritt näher. Dies freut uns und motiviert uns zugleich, mit voller Kraft die noch verbleibenden Arbeiten, sprich die Errichtung der Elektrolyse und die Fortführung der umgestellten Gasleitung bis zu unserem Erstkunden, der TotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland, weitervoranzutreiben“, erklärt Cornelia Müller-Pagel, Projektleiterin im Konsortium sowie Leiterin Grüne Gase der VNG AG.
Bis zur Einweihung des Windparks am 1. Juni 2024, welche durch einen Bürgerinformationsmarkt begleitet wird, werden nun noch der Innenausbau und der Anschluss der letzten Windenergieanlage ans Netz erfolgen.
Voraussichtlich ab Mitte 2025 wird schließlich mit dem Grünstrom dieser acht Anlagen der Probebetrieb des Elektrolyseurs aufgenommen, um ab Ende 2025 in den Regelbetrieb übergehen zu können.
Über das Projekt:
Der Energiepark Bad Lauchstädt ist ein großtechnisch angelegtes Reallabor zur intelligenten Erzeugung von Grünem Wasserstoff sowie dessen Speicherung, Transport, Vermarktung und Nutzung. Als Reallabor der Energiewende wird dabei erstmalig die gesamte Wertschöpfungskette von Grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab erprobt. Mittels einer 30 MW Großelektrolyse-Anlage von Sunfire wird unter Einsatz von erneuerbarem Strom aus dem nahe gelegenen Windpark Grüner Wasserstoff produziert. In einer eigens dafür gesolten Salzkaverne zwischengespeichert, kann der Grüne Wasserstoff über eine umgestellte Gaspipeline in das Wasserstoffnetz der in Mitteldeutschland ansässigen chemischen Industrie eingespeist und perspektivisch für urbane Mobilitätslösungen eingesetzt werden. Das Reallabor trägt so dazu bei, diese Zukunftstechnologien rund um Grünen Wasserstoff zu erforschen und zur Marktreife zu bringen – für eine technologisch starke und zukunftsorientierte Wasserstoffregion in Mitteldeutschland und eine erfolgreiche Sektorenkopplung in der gesamten Bundesrepublik. Dazu investieren die Projektpartner insgesamt 210 Mio. Euro, die eine Förderung als „Reallabor der Energiewende“ in Höhe von 34 Mio. Euro aus dem Förderprogramm 7. Energieforschungsprogramms des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) enthält.
Über die Projektpartner „Energiepark Bad Lauchstädt“:
Die Terrawatt Planungsgesellschaft mbH entwickelt und realisiert seit über 25 Jahren Turnkey-Projekte im Bereich Windkraft und Photovoltaik. Die langjährige Erfahrung als Planer, Investor, Betreiber und Betriebsführer erlaubt es, die vollständige Projektrealisierung von der Standortsuche bis zur schlüsselfertigen Übergabe der Anlagen aus allen Perspektiven zu betreuen und die einzelnen Projektphasen durch eigene Fachkompetenzen zu gestalten. Darüber hinaus ist das Unternehmen als Dienstleister und technischer Berater national und international tätig und kann auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz aus über 300 Projekten mit mehr als 1.500 Windkraftanlagen zurückgreifen.
Uniper ist ein internationales Energieunternehmen mit Sitz in Düsseldorf und Aktivitäten in mehr als 40 Ländern. Mit rund 7.000 Mitarbeitenden leistet das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Europa, insbesondere in seinen Kernmärkten Deutschland, Großbritannien, Schweden und den Niederlanden. Die Aktivitäten umfassen die Stromerzeugung in Europa, den weltweiten Energiehandel sowie ein breites Gasportfolio. Uniper beschafft Gas – auch als verflüssigtes Erdgas (LNG) – und andere Energieträger auf den Weltmärkten. Das Unternehmen besitzt und betreibt Gasspeicher mit einer Kapazität von mehr als 7 Milliarden Kubikmetern.
Bis 2040 beabsichtigt Uniper CO2-neutral zu sein. 2030 will Uniper mehr als 80 Prozent seiner installierten Kraftwerksleistung zur CO2-freien Stromproduktion nutzen. Dazu transformiert das Unternehmen die eigenen Kraftwerke und Anlagen und investiert in flexible und gesicherte Anlagen zur Stromerzeugung. Bereits heute ist das Unternehmen einer der größten Betreiber von Wasserkraftwerken in Europa und treibt den weiteren Ausbau von Solar- und Windenergie als Schlüssel für eine nachhaltigere und sichere Zukunft voran. Das Gasportfolio wird schrittweise um Grüne Gase wie Wasserstoff und Biomethan ergänzt mit dem Ziel der langfristigen Umstellung.
Die VNG Handel & Vertrieb GmbH (VNG H&V) mit Sitz in Leipzig beliefert in- und ausländische Handelsunternehmen, Weiterverteiler, Stadtwerke, Kraftwerksbetreiber und Industriekunden zuverlässig und flexibel mit Erdgas. Innovative Produkte, vielfältige Dienstleistungen und individuelle Konzepte für eine umweltfreundliche Energieversorgung bieten eine umfassende Unterstützung für die Umsetzung der Energiewende. Mit Vertriebsbüros in ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland, Beteiligungen und Geschäftskontakten in weiten Teilen Europas und als ein Unternehmen der VNG AG ist die VNG Handel & Vertrieb GmbH stets nah an ihren Kunden und international gut aufgestellt.
Die VNG Gasspeicher GmbH (VGS) ist mit derzeit rund 2,2 Milliarden Kubikmetern nutzbaren Speicherkapazitäten der drittgrößte Speicherbetreiber in Deutschland. Als 100-prozentige Tochtergesellschaft der VNG AG mit Sitz in Leipzig verfügt VGS über nahezu 50 Jahre Erfahrung mit dem Errichten und Betreiben von Untergrundgasspeichern und den damit zusammenhängenden technologischen Prozessen. Das Kerngeschäft der VGS ist der Betrieb von Speicheranlagen und die Vermarktung von Speicherkapazitäten. Daneben fungiert VGS als technischer Betriebsführer für Speicheranlagen Dritter und erbringt in den Bereichen Anlagenbau und Messtechnik ingenieurtechnische Dienstleistungen für ihre Kunden.
ONTRAS Gastransport GmbH betreibt das 7.700 Kilometer umfassende Fernleitungsnetz in Ostdeutschland und verantwortet den zuverlässigen und effizienten Transport gasförmiger Energie – heute und in Zukunft. Wir gestalten den Energiemarkt der Zukunft aktiv mit, bringen Ideen ein und entwickeln nachhaltige Lösungen für unsere Infrastruktur. Dabei setzen wir auf eine zuverlässige Technik, langjährige Erfahrung und unser wichtigstes Asset: ein engagiertes Team! Unsere Gasinfrastruktur ist kompatibel mit regenerativen Gasen und unterstützt somit auch eine Vielzahl von Anwendungsfällen für Wasserstoff wie beispielsweise stoffliche Anwendungen, Mobilität und Wärme. Um unsere Infrastruktur fit für eine erneuerbare Gasversorgung zu machen, planen und realisieren wir gemeinsam mit Partnerunternehmen zahlreiche Projekte.
Die DBI – Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg ist eine unabhängige Forschungseinrichtung des DVGW Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. Sie erforscht in zahlreichen Projekten die gesamte Versorgungskette gasförmiger Energieträger. Seit 2005 wurden zahlreiche Projekte zur Integration von Grünem Wasserstoff bearbeitet. Die Erfahrungen reichen von technologischen Aspekten der Untergrundgasspeicherung, über den Transport, die Gasqualitätssicherung bis hin zu Wasserstoff-Nutzungstechnologien in Industrie und Haushalten und deren Auswirkungen auf das deutsche und europäische Energieversorgungssystem.
VNG ist ein europaweit aktiver Unternehmensverbund mit über 20 Gesellschaften und rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der Konzern mit Hauptsitz in Leipzig steht als Gasimporteur und Großhändler sowie als Betreiber von kritischer Gasinfrastruktur für eine sichere Versorgung mit Gas in Deutschland. Mit der Strategie „VNG 2030+“ verfolgt VNG darüber hinaus einen ambitionierten Pfad für einen Markthochlauf erneuerbarer und dekarbonisierter Gase wie Biogas und Wasserstoff und bereitet damit den Weg in ein nachhaltiges, versorgungssicheres und perspektivisch klimaneutrales Energiesystem der Zukunft.