W+M-Länderreport Sachsen: # 5 Wichtige Drehscheibe für die Logistik/Umbau der Kohleregionen schreitet voran
Mit dem Länderreport Sachsen setzt Wirtschaft+Markt die im ersten Halbjahr 2023 mit Brandenburg, Thüringen begonnene Recherche-Serie fort. Heute erscheint der letzte Teil.
Teil 1 – 14.10.2023: Die TSMC-Fabrik beflügelt Sachsens Wirtschaft
Teil 2 – 21.10.2023: Sachsens Automobilbranche im Wandel
Teil 3 – 28.10.2023: Schwächen bei erneuerbaren Energien
Teil 4 – 04.11.2023:Life Sciences mit großem Potenzial/ Die Wiege des Maschinenbaus
Teil 5 – 18.11.2023: Wichtige Drehscheibe für die Logistik/Umbau der Kohleregionen schreitet voran
Teil 6: Wichtige Drehscheibe für die Logistik/Umbau der Kohleregionen schreitet voran
Wichtige Drehscheibe für die Logistik
Die Airport-Region Leipzig / Halle soll zu einem wichtigen Drehkreuz für die Logistik ausgebaut werden. Die Mitteldeutsche Flughafen AG, die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH und die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH haben dazu eine umfangreiche Kooperationsvereinbarung geschlossen, um die Region als “airea – The Airport Region in Central Germany“ länderübergreifend und international zu vermarkten.
Der Flughafen Leipzig ist inzwischen der zweitgrößte Frachtflughafen Deutschlands und die Nummer Drei in Europa. Und der Logistikstandort am Flughafen Leipzig/Halle wächst weiter. Jüngst hat das Münchner Unternehmen Mytheresa, eine Online-Plattform für Luxusmode, in Schkeuditz direkt am Airport einen etwa 55.000 Quadratmeter großen Logistikneubau errichtet.
Umbau der Kohleregionen schreitet voran
Der Umbau der Kohleregionen in der sächsischen Lausitz und im Mitteldeutschen Revier bleiben eine wichtige Herausforderung für die sächsische Wirtschaft. Derzeit betreibt die Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) noch die Tagebaue Nochten und Reichwalde im sächsischen Teil der Lausitz sowie das Kohlekraftwerk Boxberg. Das Mitteldeutsche Revier dagegen hängt weniger an der Braunkohleindustrie als die Lausitz.
Während die Mittel von Bund und Land in Projekte des Strukturwandels fließen, warten Unternehmen auf Hilfe aus Brüssel. In den sächsischen Braunkohleregionen sollen Unternehmen 645 Millionen Euro Fördermittel aus dem Just Transition Fund (JTF) der EU erhalten. In die Oberlausitz sollen 375 Millionen Euro fließen, 200 Millionen Euro gehen ins Mitteldeutsche Braunkohlerevier, 70 Millionen Euro nach Chemnitz. Bisher geht die Förderung aber nur schleppend voran.
Zukunftsmusik sind auch noch die geplanten Großforschungszentren. Das Deutsche Zentrum für Astrophysik (DZA) in der sächsischen Lausitz und das Center for the Transformation of Chemistry (CTC) im Mitteldeutschen Revier. Im DZA in Görlitz sollen die riesigen Datenströme zukünftiger Großteleskope gebündelt und verarbeitet sowie in einem neuen Technologiezentrum Regelungstechniken für Observatorien entwickelt werden. Das CTC wird in Delitzsch entstehen und baut auf die Nähe zum Chemiedreieck Halle/Merseburg/Bitterfeld . Kernpunkt der Forschung ist die Abkehr der Chemieindustrie von fossilen Rohstoffen.