IWH-Insolvenztrend: Eine Insolvenzwelle ist nicht in Sicht

Halle (Saale). Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften war im Oktober im Vergleich zum Vormonat leicht rückläufig, zeigt die aktuelle Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Für die kommenden Monate ist jedoch wieder mit steigenden Insolvenzzahlen zu rechnen.

Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland liegt laut IWH-Insolvenztrend im Oktober bei 721 (vgl. Abbildung 1). Im September waren es 760 Insolvenzen. Trotz des Rückgangs gegenüber dem September liegen die Oktoberzahlen 15% über dem Vorjahreswert.

Die Analyse des IWH zeigt, dass in den größten 10% der Unternehmen, deren Insolvenz im Oktober gemeldet wurde, 3 800 Arbeitsplätze betroffen waren (vgl. Abbildung 2). Die Zahl der betroffenen Beschäftigten liegt damit deutlich unter dem Niveau der letzten zwölf Monate.

„Der leichte Rückgang der Insolvenzzahlen im Oktober ist noch kein Grund für Entwarnung“, sagt Steffen Müller, Leiter der IWH-Abteilung Strukturwandel und Produktivität und der dort angesiedelten Insolvenzforschung. Vielmehr sind die niedrigen Zahlen auch Ausdruck der vergleichsweise wenigen Arbeitstage im Oktober, was zu einer geringeren Zahl von Insolvenzeröffnungen durch die Gerichte beigetragen haben dürfte. „Für die kommenden beiden Monate sind wieder steigende Insolvenzzahlen und mehr von Insolvenz betroffene Arbeitsplätze zu erwarten“, sagt Müller. „Eine Insolvenzwelle ist jedoch nicht in Sicht.“ 

Alle zugrundeliegenden Daten als Excel-Download finden Sie unter diesem Link.

Mehr zur IWH-Insolvenzforschung und zur Methodik hinter dem IWH-Insolvenz­trend: www.iwh-halle.de/insolvenzforschung.