Investitionsbank Berlin (IBB): Die Berliner Konjunktur kühlt merklich ab
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Berliner Industrieproduktion stabil
Die Berliner Industrie bleibt auf den ersten Blick mit einem Umsatzplus von 45,7 Prozent in den ersten sieben Monaten eine Wachstumsstütze. Der Großteil dieser Umsatzsteigerungen wurde im Inland erwirtschaftet und resultiert insbesondere aus der Eingliederung eines neuen Betriebes in die Statistik. Die Auftragseingänge zeigen zuletzt ein schwaches Wachstum von lediglich 0,3 Prozent. Die Berliner Exporte sind im Zeitraum Januar bis August auch dank niedriger Euronotierung dennoch um 1,7 Prozent gestiegen. Zudem dürfte die Industrie aufgrund des 200 Mrd. EUR Hilfspaket des Bundes gestützt werden, weshalb alles in allem noch ein Exportplus von rund 2,5 Prozent bis Jahresende erreicht werden könnte.
Gastgewerbe im Aufwind mit aufziehenden Wolken
Das heimische Gastgewerbe bekommt mit den zurückkehrenden ausländischen Touristen und anhaltender Popularität bei inländischen Besuchern wieder Aufwind. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sind in den ersten acht Monaten dieses Jahres bereits knapp 4,2 Mio. mehr Gäste im Berliner Beherbergungsgewerbe registriert worden. Berlin hat im Vergleich mit anderen internationalen Metropolen eins der stärksten Comebacks im Städtetourismus zu verzeichnen. Allerdings dürften die rekordhohen Verbraucherpreise in den kommenden Monaten zu einer Zurückhaltung bei touristischen und gastronomischen Ausgaben führen.
Dynamik am Arbeitsmarkt lässt etwas nach
Der Beschäftigungsaufbau ist weiter dynamisch. So lag der Berliner Arbeitsmarkt im Juli mit einem Zuwachs der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 4,2 Prozent an der ersten Stelle aller Bundesländer und mehr als doppelt so hoch wie der deutsche Schnitt. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist um 67.114 auf 1,65 Mio. gestiegen. Die Dynamik bleibt hoch, lässt aber nach den Höchstständen im Mai (+4,8 Prozent) etwas nach. Der kräftige Stellenaufwuchs erfolgt dabei quer durch alle Wirtschaftsbranchen. Der Fachkräftebedarf bleibt hoch, im September zählte die Bundesagentur für Arbeit 21.790 offene Stellen.
Materialmangel belastet Bauwirtschaft
Die Baugenehmigungen von Wohnungen sind in den ersten acht Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf 10.783 eingebrochen. Auf den Baustellen bremsen neben dem Fachkräftemangel auch Lieferengpässe und Preissteigerungen bei den Baumaterialien – knapp 18 Prozent im Neubau. Dennoch zogen die Umsätze mit +13,4 Prozent auf 2,7 Mrd. EUR im Bauhauptgewerbe bis August im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kräftig an.
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