Bundeskartellamt gibt Alcmene grünes Licht für Einstieg bei PCK-Raffinerie

Bonn/Schwedt. Das Bundeskartellamt hat das Vorhaben der zur estnischen Liwathon-Gruppe gehörenden Alcmene GmbH freigegeben, 37,5 Prozent der Anteile an der PCK Raffinerie GmbH, Schwedt (PCK), zu erwerben.

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes sagt dazu: „Die Liwathon-Gruppe ist bisher weder im Raffineriegeschäft noch in vor- oder nachgelagerten Geschäftsfeldern der Mineralölwirtschaft tätig. In wettbewerblicher Hinsicht bestanden daher gegen das Vorhaben keinerlei Bedenken.“

Die Prüfung des Vorhabens beschränkte sich ausschließlich auf die möglichen wettbewerblichen Auswirkungen eines Erwerbs dieser Anteile durch die Liwathon-Gruppe. Eine Aussage, ob der Anteilserwerb mit Blick auf andere als kartellrechtliche Fragen im Ergebnis umgesetzt werden kann und wird, lässt sich auf Grundlage der nun erfolgten Freigabe somit nicht treffen.

Grundlage des angemeldeten und nunmehr freigegebenen Vorhabens ist ein bereits Mitte 2021 abgeschlossener Kaufvertrag über die bisher von Shell gehaltenen Anteile an PCK in Höhe von 37,5 Prozent. Für diese hatte im Anschluss das russische Staatsunternehmen Rosneft als aktueller Mitgesellschafter von PCK ein Vorkaufsrecht ausgeübt.

Nach gegenwärtigen Plänen soll ab 2023 kein russisches Öl mehr durch die Drushba-Pipeline nach Schwedt fließen. In der Schwedter PCK-Raffinerie wird fast ausschließlich russisches Öl verarbeitet. Die PCK-Raffinerie, die mehrheitlich zum russischen Staatskonzern Rosneft gehört, verarbeitet jährlich rund zwölf Millionen Tonnen Rohöl und zählt damit zu den größten Standorten zur Verarbeitung von Rohöl in Deutschland. 90 Prozent der Versorgung der Region Berlin/Brandenburg mit Benzin, Kerosin, Diesel und Heizöl stammt aus Schwedt.

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