Angesichts unabsehbarer Folgen für die deutsche Wirtschaft warnt das LBBW Research vor einem überstürzten Gasembargo gegen Russland. „Verzichten wir wegen des Ukraine-Kriegs auf Gaslieferungen aus Russland, würde dies zu einem Einbruch der Industrieproduktion führen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) könnte zwischen zwei und gut fünf Prozentpunkten einbüßen. Die ohnehin hohe Inflation würde weiter angeheizt“, urteilt LBBW Volkswirt Jens-Oliver Niklasch. Bereits seit dem 22. Februar kostet der Krieg Russlands gegen die Ukraine Menschenleben, Wohngebäude und Infrastruktur. In Europa wird deshalb ein unverzügliches Embargo der EU gegen Energielieferungen aus Russland als Maßnahme diskutiert, die Einnahmen Russlands zu schmälern und so die Ukraine zu unterstützen. Dieses könnte jahrelang Bestand haben, wie Embargos gegen Nordkorea, Kuba oder den Iran zeigen. Allein Deutschland hat im Vorjahr Energieträger wie Öl, Gas und Kohle im Umfang von 25 Milliarden Euro aus Russland bezogen. Kohle-Importe sind bereits ausgesetzt; die Öllieferungen sollen spätestens Ende 2022 enden.
LBBW Research: Gas-Sanktionen gegen Russland träfen Deutschland schwer

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