Donnerstag, März 28, 2024

IWH-Insolvenztrend: Insolvenzzahlen im Januar im Jahresvergleich nochmals gefallen

Halle. Nachdem die Anzahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesell­schaften in den vergangenen Monaten kontinuierlich gestiegen war, zeigt sich im Januar ein Rückgang. Auch die Zahl der betroffenen Jobs ist leicht zurückgegangen. Für die nächsten Monate ist nicht mit einer Insolvenzwelle zu rechnen.

Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften lag laut IWH-Insolvenztrend im Januar bei 600. Damit liegt die Zahl sowohl unter der des Vormonats (-16 Prozent) als auch unter der des Vorjahresmonats (-13 Prozent).

Die Analyse des IWH zeigt, dass in den größten 10 Prozent der Unternehmen, deren Insol­venz im Januar gemeldet wurde, knapp 5 600 Jobs betroffen waren. Die Zahl der betroffenen Jobs entspricht damit in etwa dem Durch­schnitt des Jahres 2021, aber nur der Hälfte der monatlich betroffenen Stellen des Jahres 2020.

„Die Zahl an insolventen Personen- und Kapitalgesellschaften wird auch in den nächsten Monaten niedrig sein“, sagt Steffen Müller, der am IWH die Abteilung Strukturwandel und Produktivität und die dort angesiedelte Insolvenzforschung leitet. „Die Nachwir­kungen der Pandemie werden sich vollumfänglich erst nach Auslaufen der großzügigen Kurzarbeitergeld-Regelungen in den Insolvenzzahlen zeigen“, prognostiziert Müller. „Mit massiven Jobverlusten ist aber auch dann nicht mehr zu rechnen.“

Deutlich schneller als die amtliche Statistik liefert der IWH-Insolvenztrend des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) jeden Monat einen belast­baren Befund zum bundesweiten Insolvenzgeschehen für Personen- und Kapital­gesellschaften. Die Ergebnisse weisen nur geringfügige Abweichungen von den amt­lichen Zahlen auf, die mit etwa zwei Monaten Zeitverzug eine umfassende Einschät­zung der Lage erlauben. Der IWH-Insolvenztrend ist deshalb ein verlässlicher Frühindikator. Für seine Analysen wertet das IWH die aktuellen Insol­venzbekanntmachungen der deutschen Registergerichte aus und verknüpft sie mit Bilanzkennzahlen betroffener Unternehmen. Dank seiner langjährigen Expertise, ge­bündelt in der IWH-Insolvenzforschungsstelle, gehört das Institut bundesweit zu den führenden Einrichtungen auf diesem Themengebiet.

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