Zörbig. Trotz neuerlicher Marktverwerfungen im Kraftstoffsegment als Folge eingeschränkter Mobilität, Nervosität an den Märkten und anhaltender Unsicherheit über den Verlauf der Pandemie hat VERBIO im Geschäftsjahr 2020/2021 erstmals den Wert von einer Milliarde Euro Umsatz überschritten. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei 166,3 Millionen Euro und damit 44,2 Millionen über dem Vorjahresergebnis. Wesentliche Erfolgsfaktoren für das erneute Rekordergebnis waren gute Margen in den Segmenten Biodiesel und Bioethanol sowie die starke Nachfrageerhöhung nach fortschrittlichem Biomethan aus Schlempe und Stroh.
Bis Ende 2023 will das Unternehmen insgesamt 300 Millionen Euro investieren. Geplant ist unter anderem der Ausbau der bestehenden Produktionsanlagen, der Bau einer Verflüssigungsanlage für BioLNG in Zörbig, die Errichtung von 20 VERBIO-eigenen
BioLNG/BioCNG-Tankstellen in Deutschland und die weitere Umstellung des LKW-Fuhrparks auf den klimafreundlichen Antrieb mit Biomethan. Darüber hinaus sieht VERBIO großes Potential für den Einsatz erneuerbarer Produkte in der Chemieindustrie. Deshalb investiert das Unternehmen ca. 100 Millionen Euro in den Bau einer Ethenolyseanlage in Deutschland und einer dazugehörigen Katalysatorproduktion in Ungarn.
VERBIO-CEO Claus Sauter prognostiziert, dass sich nicht nur die Nachfrage nach fortschrittlichen Biokraftstoffen, sondern auch nach synthetischen Kraftstoffen bis 2030 vervielfachen wird. „Wir werden uns zukünftig aber auch mit synthetischen Biokraftstoffen beschäftigen. VERBIO verfügt über große Mengen an grünem CO2, die bei der Herstellung von Bioethanol und Biomethan in hoher Reinheit anfallen. Heute bleibt dieses grüne CO2 ungenutzt. Zukünftig könnte es zur Herstellung von synthetischem Methan oder zur Produktion chemischer Spezialprodukte verwendet werden. Dieses grüne CO2 wird zu einem neuen Rohstoff.“