Wirtschaft und Markt

Eckert & Ziegler kauft argentinischen SPECT-Spezialisten

Foto: AdobeStock

Insiderinformation gemäß Artikel 17 MAR

Berlin. Eckert & Ziegler hat 100% der Anteile des argentinischen Nuklearmedizinspezialisten Tecnonuclear S.A., einem Hersteller von Technetium-99-Generatoren und einem Portfolio verwandter Biomoleküle, erworben. Diese so genannten „Cold Kits“ dienen als Vehikel bei der Injektion von Technetium-99 und binden an das zu diagnostizierende Zielorgan. Zusammen mit den Generatoren werden diese generischen Tracer häufig auch als SPECT-Diagnostika bezeichnet. Sie stellen weltweit die am häufigsten verwendete Klasse nuklearmedizinischer Produkte für den Nachweis von Krebs und kardiovaskulären Anomalien dar.

Tecnonuclear mit Sitz in Buenos Aires beschäftigt 60 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2021 einen Umsatz von rund 10 Millionen USD. Die Produkte wurden in der Vergangenheit bereits von Eckert & Ziegler in Brasilien vertrieben, wo sie zusammen mit den Generatoren als Verbrauchsmaterial für die Singlephotonen-Emissionscomputertomographie (SPECT) verkauft werden. Tecnonuclear deckt zwar einen wesentlichen Teil der Wertschöpfungskette für SPECT-Biomoleküle ab, doch wurden die Produkte außerhalb Lateinamerikas bisher nicht verkauft.

Der Kaufpreis orientierte sich in erster Linie an der Ertragskraft von Tecnonuclear und wurde vollständig aus dem Cash Flow von Eckert & Ziegler bezahlt. Die Transaktion erfolgte ohne Fremdfinanzierung.

„In Kombination mit unserem globalen Netzwerk an Produktionsstätten, unseren finanziellen Ressourcen und unserer Expertise bei Herstellung und Vertrieb von Radioisotopen ist Tecnonuclear bestens positioniert, um uns den Einstieg in den globalen SPECT-Markt zu eröffnen“, erklärt Frank Yeager, Mitglied der Konzernleitung Eckert & Ziegler und zuständig für das SPECT-Geschäft. „Die in Argentinien entwickelte Technologie wollen wir nun Patienten überall auf der Welt zur Verfügung stellen“.

„Die Akquisition ermöglicht uns, die gesundheitliche Versorgung in Brasilien entsprechend den jüngsten gesundheitspolitischen Beschlüssen in Brasilien und in ganz Südamerika auszubauen“, ergänzt Claudia Goulart, Mitglied der Konzernleitung Eckert & Ziegler und zuständig für das Lateinamerikageschäft. „Damit können wir regionale Gesundheitseinrichtungen bei Forschung, Entwicklung und Patientenversorgung auf Weltklasseniveau unterstützen“.

Derzeit werden jährlich rund 25 Millionen Patienten mit SPECT-Diagnostik untersucht, was einem Weltmarktvolumen von rund 1,7 Mrd. USD entspricht. Mit dem Aufkommen neuer proprietärer SPECT-Tracer wird die Nachfrage voraussichtlich dynamisch steigen und 2027 ein Volumen von etwa 2,7 Mrd. USD erreichen. Abgesehen von einem kleinen Umsatzvolumen in Brasilien ist Eckert & Ziegler derzeit nicht im SPECT-Segment aktiv.

Über Eckert & Ziegler.
Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG gehört mit über 800 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.
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