Freitag, April 19, 2024

IWH-Insolvenztrend: Weiter keine Insolvenzwelle in Sicht

Halle (Saale). Nach historischen Tiefstständen ist die Anzahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften im Oktober nur leicht gestie­gen. Auch die Zahl der betroffenen Jobs war ungewöhnlich gering. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) liefert mit dem IWH-Insolvenztrend ein monatliches Update zum bundes­weiten Insolvenzgeschehen.
Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften lag laut IWH-Insolvenztrend im Oktober bei 625. Damit stiegen die Zahlen gegenüber dem Allzeittief der Vormonate zwar um 10% an, sie liegen aber noch immer um 14% unter den bereits sehr niedrigen Werten aus dem Vorjahresmonat.
Die Analyse des IWH zeigt, dass in den größten 10% der Unternehmen, deren Insolvenz im Oktober gemeldet wurde, nur etwa 3 400 Jobs betroffen waren. Die Zahl der betroffenen Jobs liegt damit auf dem zweitniedrigsten bisher gemessenen Wert und war nur im August 2021 noch niedriger.
Im Hinblick auf die kommenden Monate gibt Steffen Müller, der am IWH die Ab­teilung Strukturwandel und Produktivität und die dort angesiedelte Insolvenz­forschung leitet, bereits Entwarnung. „Unsere Frühindikatoren lassen allenfalls einen leichten Anstieg bei den Unternehmensinsolvenzen bis Ende des Jahres erwarten“, so Müller. Bei Kleinstinsolvenzen und Selbstständigen sei die Lage jedoch schwieriger einzuschätzen.

Deutlich schneller als die amtliche Statistik liefert der IWH-Insolvenztrend des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) jeden Monat einen belast­baren Befund zum bundesweiten Insolvenzgeschehen für Personen- und Kapital­gesellschaften. Die Ergebnisse weisen nur geringfügige Abweichungen von den amt­lichen Zahlen auf, die mit etwa zwei Monaten Zeitverzug eine umfassende Einschät­zung der Lage erlauben (vgl. Abbildung 3). Der IWH-Insolvenztrend ist deshalb ein verlässlicher Frühindikator. Für seine Analysen wertet das IWH die aktuellen Insol­venzbekanntmachungen der deutschen Registergerichte aus und verknüpft sie mit Bilanzkennzahlen betroffener Unternehmen. Dank seiner langjährigen Expertise, ge­bündelt in der IWH-Insolvenzforschungsstelle, gehört das Institut bundesweit zu den führenden Einrichtungen auf diesem Themengebiet.

 

 

 

 

 

 

 

 

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