Wirtschaft und Markt

W+M-Serie Teil 3: So planen ostdeutsche Energieunternehmen die Energiewende

Die Energieversorger und Netzbetreiber in Ostdeutschland sind wichtige Akteure im Umbau der Energiewirtschaft. Wirtschaft + Markt stellt zehn Unternehmen und ihre Pläne für die Transformation des Energiesektors vor.

Im Teil 1 stellten wir Ihnen 50Hertz Transmission GmbH, envia Mitteldeutsche Energie AG, Chemnitz und Lausitz Energie Bergbau AG/ Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG), Cottbus vor.
Im Teil 2 die Unternehmen VNG AG, Leipzig, ONTRAS Gastransport GmbH, Leipzig, E.DIS AG, Fürstenwalde/Spree.
Im  letzten Teil 3 die folgen jetzt die Unternehmen TEAG Thüringer Energie AG, Erfurt, WEMAG AG, Schwerin, GASAG AG, Berlin und Vattenfall Wärme Berlin AG, Berlin.

TEAG Thüringer Energie AG, Erfurt

TEAG. Copyright: TEAG

Die TEAG Thüringer Energie AG ist der führende Energiedienstleister in Thüringen – sowohl als Stromproduzent als auch als Strom- und Gasnetzbetreiber. Die TEAG engagiert sich aber auch stark im Ausbau der Infrastruktur für E-Mobilität im Freistaat. Am Standort der Erfurter TEAG-Hauptverwaltung ging etwa Thüringens erster High-Power-Charger (HPC) mit integriertem Batteriespeicher offiziell in Betrieb. Zwei Ladesäulen mit zusammen maximal 320-Kilowatt Ladeleistung sind hierbei mit einem 140-kWh-Lithium-Ionenspeicher gekoppelt. Die Kombination von HPC-Ladetechnik und Batteriesystem soll sehr hohe Ladeleistungen auf HPC-Niveau mit kleinen Netzanschlüssen ermöglichen. Die TEAG ist dabei Teil eines erfolgreichen Netzwerks zur Förderung der Elektromobilität. 32 Thüringer Energieversorger hatten dabei bereits im Januar 2017 mit dem Aufbau eines thüringenweiten öffentlichen E-Ladenetzes begonnen.

WEMAG AG, Schwerin

Der Solarpark Zietlitz ist das bislang größte Photovoltaikprojekt, das die WEMAG gemeinsam mit Partnern gebaut hat.
Copyright: WEMAG/Rudolph Kramer

2020 feierte die Westmecklenburgische Energieversorgung AG (WEMAG) ihr 30-jähriges Bestehen. Als bundesweit aktiver Energieversorger mit Sitz in Schwerin ist die WEMAG für die Lieferung von Strom, Erdgas und Netzdienstleistungen an Privat- und Gewerbekunden zuständig. Die WEMAG baut auch eigene Öko-Kraftwerke. Der Solarpark Zietlitz ist dabei das bislang größte Photovoltaikprojekt, das die WEMAG gebaut hat. Im Versorgungsgebiet der WEMAG Netz GmbH, das die Regionen Westmecklenburg und das nördliche Brandenburg umfasst, betrug die Menge der eingespeisten Energie aus den Windkraft-, Biomasse- und Photovoltaikanlagen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres insgesamt 1.576 Gigawattstunden (GWh). „Von Jahr zu Jahr steigern wir den Anteil des grünen Stroms im Netz und machen damit die Integration der erneuerbaren Energien möglich. Um Netzengpässen vorzubeugen und weiter eine stabile Versorgung zu gewährleisten, werden wir bis 2025 etwa 280 Millionen Euro in den Netzausbau investieren“, erklärt Thomas Murche, technischer Vorstand der WEMAG.

GASAG AG, Berlin

GASAG Energiequartier.
Copyright: GASAG

Die GASAG mit ihren knapp 1.700 Mitarbeitenden und 800.000 Kunden betreibt das Berliner Gasnetz sowie Netze in Gemeinden Brandenburgs und Sachsen-Anhalts. Im neuen GASAG-Energiequartier auf dem Berliner EUREF-Campus will Georg Friedrichs, Vorstandsvorsitzender der GASAG, eine Roadmap zur Klimaneutralität vorlegen. „In den kommenden Monaten werden wir unseren eigenen CO2-Fußabdruck, aber auch unsere gesamten Prozessketten und Geschäftsmodelle daraufhin analysieren, wie sie auf eine klimaneutrale, sichere und bezahlbare Energieversorgung einzahlen“, so Friedrichs.  Die GASAG-Gruppe weitet daher auch ihr Dienstleistungsangebot aus und bietet Unternehmen an, sie bei der Umsetzung eigener Klimaneutralitätsstrategien zu unterstützen.

Vattenfall Wärme Berlin AG, Berlin

Firmensitz Vattenfall in Berlin. Copyright: Vattenfall .

Der schwedische Konzern hat beschlossen, seine Ziele zur Verringerung von Emissionen für 2030 und darüber hinaus weiter zu erhöhen und bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen. Tanja Wielgoß, Vorstandsvorsitzende der Vattenfall Wärme Berlin AG, erläutert die Folgen dieser Verpflichtung für Berlin: „Für die Erreichung des Ziels ist das Wärmegeschäft in Berlin erfolgskritisch, da wir die größten Veränderungen erreichen müssen. Bis 2030 steigen wir aus der Steinkohlenutzung aus, bis 2040 werden wir klimaneutral. Das erfordert den nahezu vollständigen Umbau unseres Erzeugungsportfolios.“ Zu den notwendigen Maßnahmen zählen beispielsweise der Kohleausstieg bei allen Betrieben durch Umstellung der letzten beiden Kohleheizkraftwerke, Moabit und Reuter West in Berlin, auf eine Kombination aus Biomasse, Wärmepumpen, Power-to-Heat und Erdgas. Weiteres Ziel: dem Stromnetz das Vierfache an Wind- und Solarenergie im Vergleich zur jetzigen Kapazität von Vattenfall zur Verfügung zu stellen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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