W+M-Serie: Die Transformation der ostdeutschen Energiewirtschaft – Brandenburg bleibt Spitzenreiter
Die Energiewende ist das Fundament der Transformation der Wirtschaft. Doch der Ausbau der Erneuerbaren Energien stockt. Auch in Ostdeutschland, das bisher als Vorreiter beim Umbau der Energieversorgung galt, ist eine neue Kraftanstrengung vonnöten. WIRTSCHAFT + MARKT bilanziert den Status Quo und die Perspektiven der Energiewende in den ostdeutschen Bundesländern.
Brandenburg versteht sich nach wie vor als „Modell für die Energiewende“. So bezeichnet jedenfalls Wirtschaftsminister Jörg Steinbach die Erfolge beim Aufbau einer regenerativen Energiewirtschaft: „Kaum anderswo in Deutschland gibt es schon so viel Erneuerbare Energien – fast 4.000 Windkraftanlagen, nahezu 40.000 Solarpaneele und mehr als 500 Biogasanlagen.“ Bei der Windenergie lag Brandenburg beim Brutto-Zubau an Leistung in der ersten Hälfte des Jahres 2021 in der Statistik der Deutsche Windguard im Auftrag des Bundesverbands Windenergie sowie der VDMA Power Systems mit einem Anteil von 17 Prozent hinter Niedersachsen bundesweit an zweiter Stelle. 40 neue Anlagen entstanden. Schaut man auf den Gesamtbestand an Windkraftanalagen liegt Brandenburg bundesweit ebenfalls an zweiter Stelle bei der Gesamtleistung. 3.883 Anlagen sind insgesamt in Brandenburg im Einsatz.
Im bundesweiten Vergleich bringt Brandenburg die höchste installierte elektrische Leistung aus Erneuerbaren Energien pro Einwohner auf. Brandenburg hat sich zudem sehr frühzeitig den Themen Sektorenkopplung und Power-to-X zugewandt. Deutschlands größter Solarpark speist bei Werneuchen im Landkreis Barnim seine Energie ins Stromnetz ein. Auch im Bereich Wasserstoff wurden in Brandenburg bereits zukunftsweisende Projekte in Gang gesetzt, so das Wasserstoffcluster Ost-Brandenburg, an dem unter anderem das Stahlunternehmen ArcelorMittal, die Chemieunternehmen BASF und PCK sowie die Energieversorger EWE und Enertrag sowie die LEAG beteiligt sind.